LEGACY OF HATE - Unmitigated Evil
Label: Maintain Records
5 Jahre ist es her, da hat die Stahlstadtcombo LEGACY OF HATE ihr letztes Album ("Seeds Of A Future Bizarre") veröffentlicht. In der Zwischenzeit ist es auch sehr ruhig geworden um die Jungs, doch 2007 wurde bei Maintain Records unterschrieben.

Es schien also wieder aufwärts zu gehen, doch schon während der Aufnahmen trennte man sich vom bisherigen Sänger und holte sich mit Ex-ESTATE Sänger Leo einen neuen Frontmann ins Boot.
Das verheißt zumeist nichts Gutes, aber lassen wir den Background mal Background sein und konzentrieren wir uns auf den Silberling, der im Berliner MegaWimpSound Studio gemastert wurde.
Ein Meeresrauschen als Intro scheint ja zur Zeit sehr beliebt zu sein, aber dann geht's auch gleich knüppelhart zur Sache. Maschinengewehrartige Gitarren- und Drumsalven gehen über dem Hörer nieder wie von Stallone zu besten Rambozeiten persönlich abgefeuert, gefolgt von einem gelungenen, melodischen Übergang, der mich gespannt auf den Gesang warten lassen. Der kommt dann auch erwartungsgemäß als Shouting aus den Boxen, zwar nicht so voluminös wie gewünscht, aber es passt, um es kurz zu machen. Sehr abwechslungsreich gibt sich der Opener "Wake Up", so ist kurzfristig Growling als Unterstützung zu hören und gegen Ende hin spielt sogar ein schönes Gitarrensoli im Hintergrund. "When Chains Are Breaking" hackt in die gleiche Kerbe weiter und rufen bei mir, auf die Klampfen konzentriert - man möge mir den Vergleich verzeihen - sogar Erinnerung an Icon von PARADISE LOST hervor.
Zu den absoluten Highlights auf dieser Platte zählt mit Sicherheit "A Moment Of Secrets", der neben dem inzwischen gewohnt druckvollen Sound und perfekten Schlagzeugarrangements auch klaren Gesang bietet (der allerdings noch verbesserungswürdig ist).

Generell gefällt "Unmitigated Evil" großteils sehr, sehr gut, allerdings klingt vieles ähnlich und irgendwie bleibt nichts so wirklich hängen. Nervend hingegen agieren die aufgesetzt wirkenden Downbeats, die zum Teil wirklich gutes Songwriting beeinträchtigen, wenn nicht sogar zerstören.
Stark zum Ausdruck kommt dies beim Schlusstrack "Last Days Of Night", der mit Akustikgitarren eröffnet und eine wunderbare Soundkulisse aufzubauen vermag, aber bei 2:10 min kommt der Motor für etwas über eine Minute ins stottern und man befürchtet die Luft ist draußen, bevor sich die Linzer die letzten zwei Minuten doch noch mal auf Bewährtes besinnen und einen versöhnlichen Ausklang hinlegen.
Schwer ein passendes Urteil zu fällen, für Newcomer wäre dieser Longplayer sicherlich ein grandioses Werk, aber LEGACY OF HATE ist doch schon etwas etablierter und hat genug Erfahrung gesammelt, um zu wissen, was man vermeiden sollte und was besser gemacht werden kann. Dennoch klingt diese Platte ausgereift, wenn auch zu monoton über die komplette Spielzeit gesehen, erhebt aber auch definitiv den Anspruch auf die beste österreichische Veröffentlichung der letzten Jahre.


Review von Gastautor Tomo16v

www.legacyofhate.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Wake Up
2. When Chains Are Breaking
3. A Moment Of Secrets
4. Behind The Mind Animosity
5. Memories We Made
6. Blindfold Aggression
7. Dispatch The Solution For Hope
8. Last Days Of Night
Gesamtspielzeit: 42:56

Tomo16v
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Beitrag vom 15.01.2009
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