Das ist sie, die „Maschinenliebe“: THE ÄTHs letzter musikalischer Aus- und Einbruch, aus dem Heavy Metal hinein in das phatte Universum des Grime = düsterer Hiphop wie z.B. von einem DIZZEE RASCAL, der sich sich auch stark auf den Stil Dubstep bezieht, in dem u.a. Mick Harris, erster NAPALM DEATH-Drummer, mit seinem Projekt SCORN wütet…

THE ÄTH sind bekannt geworden als volkstümliche Deathster mit ganz eigener Weltsicht und solch starken Scheiben wie „Tennengau – Supergau“ bzw. „Die Brunzfidelen Tennengauner“ und „Welt kaputt“. Und sie haben sich nie sonderlich für Genregrenzen interessiert, insofern ist dieser Schritt nur konsequent. Konstant sind die Salzburger Mundart-Vocals, hier freilich gerappt, im Chorus aber auch gesungen, und ein dekonstruktivistischer Humor mit bizarrem Wortwitz.

Wenig verwunderlich dass sich die Rhymes auf „Maschinenliebe“ immer wieder gegen das Vatergenre Metal richten, dabei ist der metallene Background in den düsteren Melodien, oft mit verzerrter Gitarre verbrämt, deutlich spürbar. Hier hören sich die Metal-Verweise aber auch schon wieder auf, die elektronische Poser-Ästhetik des konkreten Genres regiert, und die Texte rühmen Partey, Miezen, Cool sein und natürlich THE ÄTH selbst. Die Beats sind bis zur totalen Abstrusität vertrackt und funky (und zitieren immer wieder den Nintendo-Core), kommen dabei aber stets fett und drückend – der Homestudio-Standard bei THE ÄTH ist und bleibt außergewöhnlich hoch.

Spaß ist deswegen Ernst zu nehmen, weil die Satire ungeahnte Freiheiten schafft. Kraft dieser vermögen fähige Musiker ernster zu nehmendere Ergebnisse zu erzielen, als das ihre nicht mit dem Segen der Ironiefähigkeit versehenen Berufskollegen je könnten. Also ihr Musiker dieser Welt, entweder so, oder aber total dogmatisches Sektierertum mit Nieten im Wald (das ist auch wieder gut!), dazwischen wollma nix mehr hearn!