EKPYROSIS - All You Can Eat
Und wieder einmal geht die Reise in den österreichischen Untergrund, wobei die Steirer Truppe EKPYROSIS schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr ist. So können sie mittlerweile schon 20 Jahre Bandgeschichte und 5 Alben in ihre History schreiben. Das starke „After War“ wurde sogar über Mausoleum Records auf die Metal Gemeinde losgelassen. Das folgende Album wurde dann in Eigenregie released. So auch das hier vorliegende Doppel-Album „All You Can Eat“, was mich schon nach dem ersten Durchgang schwer schockiert. Die Steirer, die sich so gar nicht in eine Schublade stecken lassen, fahren mit dem Werk schwere Geschütze auf.

Gleich der Doppelschlag „Neuralgia“ und „Earth – Bound“ gehen hemmungslos ins Ohr, wobei zweitgenannter Song um einige Ecken heftiger aus den Boxen dröhnt. Vielleicht könnte man dies vorsichtig Power Metal mit rockenden Riffs gepaart mit modernen Elementen nennen, wobei das noch nicht mal ansatzweise das Spektrum von EKPYROSIS beschreibt. Die Powerballade „My Hands Are Tied“ macht auch eine super Figur, denn gerade die zwei Stimmen von Thomas und Christian ergänzen sich super, aber bilden - wenn nötig - auch einen schönen Kontrast. Hier ist aber auch das einzige Manko, denn der Sound der Scheibe ist super gelungen, nur die Vocals klingen leider großteils etwas nach Live-Aufnahme. Stark geht’s auch bei „The Art Of Living“ weiter, dieser wechselt sich mit flottem, heavy Riffing und groovigen Passagen - unterlegt von Keys - ab, die zu einem genialen Mitsing- Chorus führen. „Behind The Mask“ lässt einem in Melodic Metal schwelgen, aber behält die Heavyiness bei, wobei ich auch hier wieder die gesanglichen Leistungen hervorheben muss. Aus der Schwelgerei wird man aber gleich wieder mit dem Flitzefinger-Uptempo-Track „Yellow Eyes“ herausgerissen.

Die B Seite hält nicht was sie verspricht, denn eine B-Side war ursprünglich als ein Lückenfüller gedacht, denn irgendwas musste doch auch auf die Rückseite einer LP, aber in Tagen wie diesen ist man auf so was zum Glück nicht mehr angewiesen. So behalten EKPYROSIS ihre Stärken bei und steigen mit „Addicted“ ohne Qualitätsverlust fast sleazerockig ein und beweisen einmal mehr, dass bei ihnen kein Song dem anderen gleicht. „Madhouse“ hat nichts mit dem Hit von ANTHRAX zu tun, aber thrasht nicht weniger nach vorne - ganz im Gegenteil – eine richtige Headbangernummer, mit psychedelischer Atmosphäre. Nun fallen doch ein paar Tracks ganz leicht ab, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch, denn spätestens beim wirren „Gun“ geht’s wieder rund. Das abschließende „Release Me Form Your Spell“ verbindet dann hartes Riffing mit coolen Melodien und einer gewissen Fuck- Attitüde und rundet dieses Werk voller Ideen, Spielfreude und Abwechlung gelungen ab.

Ich habe schon lange kein so abwechslungsreiches und vielschichtiges Album mehr gehört; warum dieses Album über kein Label erscheint, ist mir mehr als ein Rätsel. Checkt das Teil unbedingt an, denn ich bin mir nicht sicher, ob ich mit diesem Review annähernd beschreiben konnte, was sich auf diesem Album abspielt.

www.ekpyrosis.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Side A: Neuralgia
2. Earth – Bound
3. My Hands Are Tied
4. The Art Of Living
5. Yellowe Eyes
6. See You Again
7. Destination
8. Side A: Addicted
9. Madhouse
10. The Underground Is Where It Happens
11. Behind The Mask Pt II
12. Like Master, Like Man
13. Gun
14. Dear Sophie
15. Release Me From Your Spell
Gesamtspielzeit: 82:13

maxomer
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Beitrag vom 02.12.2008
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