Die Bayern CRYSTALLION erzählen mit „Hattin“ die Geschichte von der Schlacht um Jerusalem im 12ten Jahrhundert in metallischem Gewand, das es in sich hat. Gleich das Intro und das folgende „Wings Of Thunder“ zeigen, dass die Nachbarn genau wissen, was Power Metal braucht. In erster Linie natürlich Power, aber auch catchy Melodien, scharfe Riffs, highspeed Doublebass und starke Ohrwurm- Refrains zeichnen dieses Werk aus. Natürlich darf bei dem Thema – Krieg um Jerusalem – auch keine Packung Pathos fehlen und den liefert sogleich „Vanishing Glory“, das durch Atmosphäre und einer emotionalen Höchstleistung von Sänger Thomas Strübler perfekt untermalt wird.
Das gedrosselte „Under Siege“ fällt nicht weniger stark ab, bevor es dann mit der eigentlichen Schlacht in Form eines Dreiteilers mit dem Namen – wer hätte es gedacht – „The Battle“ losgeht. Die Waffen sind klar. Messerscharfe Riffs und los kann der Angriff gehen. „Onward“ ist eine schnell Reise, die verdammt viel Spaß macht und in Sachen Dynamik besticht. Natürlich fehlen auch dezent eingesetzte Keyboards auf „Hattin“ nicht. Die stets dominierende Doublebass hätte vielleicht noch etwas mehr Bums vertragen, aber ansonsten ist das Album, was den Sound betrifft sehr gut ausgefallen. „Saracene Ascension“ beendet dann die Schlacht um Jerusalem mit einer emotionsgeladenen Melodic Speed Granate, in der Thomas stimmlich alles gibt. Zu guter letzt gibt es dann noch den überlangen Track „Preach With An Iron Tongue“, der in 11 Minuten noch mal alle Stärken von CRYSTALLION beherbergt.

Die junge Band hat mit ihrem Zweitling ein absolut starkes Album abgeliefert und von CRYSTALLION wird man sicher noch hören. Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf, dieses Werk Live zu genießen, denn so muss Melodic Power Metal Anno 2008 klingen. Die Tempelritter wären womöglich mit diesem Soundtrack gerne in die Schlacht gelaufen, auch wenn sie gewusst hätten, was sie erwartet.