Auf einigen Songs ihres letzten Albums „The Journeys And Expierences Of Death“ zeichnete sich die musikalisch progressivere Ausrichtung der norwegischen Viking Metaller HELHEIM bereits ab, „Kaoskult“ ist nun der logische nächste Schritt. Episch legt man mit dem Opener „Det Norrøne Alter” los und erreicht dabei fast ENSLAVED’sche Klangspektren. Mit ihrem neuen Album schippern HELHEIM nun überhaupt in ähnlichen Gewässern wie die Landsmänner und ebenfalls-Wikinger von ENSLAVED. Psychedelischer Siebzigerjahre Prog stellt definitiv für beide Truppen einen großen Einfluss dar und wird mehr als gekonnt mit dem musikalischen Fundament aus Viking Metal verbunden. Eingängigkeit und schräge Wikingergesänge wird man auf Kaoskult nicht finden, dafür jedoch vertrackte Songstrukturen, die den Hörer definitiv mehr als nur zwei Hördurchläufe beschäftigen. Obwohl das Album sehr viele epische Momente beinhaltet, sind auch härtere Stücke keineswegs Mangelware, man höre sich beispielsweise nur Songs wie „Om Tilblivelsen Av Gapende Tomhet“ an.

Wer der Meinung ist, dass der Viking Metal in seiner musikalischen Entwicklung stagniert, dem seien die letzen ENSLAVED-Alben und eben „Kaoskult“ von HELHEIM ans Herz gelegt, um sich eines besseren belehren zu lassen. HELHEIM agieren instrumental erstklassig, haben ein außerordentlich gutes Händchen beim Songwriting und verfügen, was heutzutage definitiv selten ist, auch noch über Originalität. Hier stimmt einfach alles, die volle Punkteanzahl ist für „Kaoskult“ also definitiv berechtigt.