DEMIGOD - Let Chaos Prevail
Label: Xtreem Music
Wo DEMIGOD draufsteht, ist nicht immer DEMIGOD drin. Obwohl die Finnen nicht gerade zu den veröffentlichungsfreudigsten Vertretern ihrer Zunft zählen und es in ihrer 18-jährigen Bandgeschichte auf gerade mal zwei Releases gebracht haben, hat sich die Band mit ihrem Debut „Slumber of Sullen Eyes“ im Jahr 1992 doch einen Platz in den Ruhmeshallen des Death Metal gesichert. Zwar war auch die Vorgängerscheibe kein Must-Have, „Shadow Mechanics“ ist jedoch grundsätzlich ein solides Death Metal Album.

Wer nun von „Let Chaos Prevail“ ähnliches erwartet, wird leider aufs höchste Maß enttäuscht, denn die vorliegende Scheibe ist lediglich ein recht unaufregendes Thrash-Album geworden, das unterm Strich jedoch weder durch Härte noch durch Raffinesse wirklich überzeugen kann.
Zwar bolzen die Jungs, was das Zeug hält und frickeln voller Inbrunst um die Wette, jedoch enden die Riffs meist wie die Pässe unserer Fussballnationalelf – nämlich im Nichts. Der Schwenk zum stolpernden Thrash hat sich als massives Eigentor erwiesen – keine Frage, Weiterentwicklung ist ein wesentlicher Bestandteil einer Bandkarriere, aber einfach beim dritten Album in 18 Jahren zu beschließen: „Jetzt machen wir Thrash“ kann nicht gutgehen. Handwerklich zwar top, aber am Songwriting hapert es gewaltig, zu planlos rumpeln die Songs dahin. Klampfer Jussi und Tero malträtieren ohne Gnade ihre Instrumente und ringen ihnen zuhauf lustige quietschende Geräusche ab, die sie immer wieder ungeschickt mit pseudokünstlerischen Geklimper-Einsprengseln und nervig-abgehackten austauschbaren Riffs kombinieren und so Songs erschaffen, die ohne Wiedererkennungswert vorbeitaumeln.

Als Debut einer Thrashband ginge die Scheibe vielleicht noch als im Ansatz ausbaufähig durch, als Legende jedoch so ein Terror-Album auf die Menschheit loszulassen sollte mit einem Aufenthalt in Guantanamo geahndet werden.

www.demigod.tv


2.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Not Dead Enough
2. Let Chaos Prevail
3. Dark Turns Black
4. Cult Of Sickness
5. God Said Suffer
6. To See The Last One Die
7. Self-caged
8. End Of Evolution
9. The Uncrowned
10. Baptized In Enmity
Gesamtspielzeit: 40:25

Bettina
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Beitrag vom 02.11.2008
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