Eine Band aus Brasilien, die den Namen MAGICIAN trägt und, nicht ganz unbekannte deutsche Musiker,die hinter den Reglern saßen (Kai Hansen, Dirk Schlächter). Das lässt ja wohl schon mal jedes Power Metal-Herz höher schlagen, oder? Natürlich muss hier unweigerlich der Name HELLOWEEN fallen, wobei die Herren aus Porte Alegre jedoch mehr auf Bombast stehen.

Vom Intro darf man sich auf dem Werk „Tales Of The Magician“ nicht abschrecken lassen, denn dieses ist im Gegensatz zum restlichen Album doch recht kitschig ausgefallen, was an den übertriebenen Chören liegt. Der eigentlich Opener „Prime Evil“ donnert dann mit Doublebass los, setzt aber auch auf Bombast, bei dem sicherlich frühe RHAPSODY erwähnt werden sollten, denn auch in Sachen Speed und Dynamik wissen MAGICIAN Bescheid, was zu tun ist und können durch ein paar sauber eingestreute, progressive Intermezzi noch mal extra punkten. Sänger Dan Rubin bewegt sich angenehm im mittleren melodiösen Stimmbereich, steigt aber ähnlich wie Landskollege Edu Falaschi (ANGRA) in höhere Passagen hoch, die er jedoch souverän meistert. Genanntes Aushängeschild Brasiliens lässt sich auch im instrumentellen Bereich hier und da finden, auch die Gitarrensoli sind ähnlich verspielt wie die von Kiko Loureiro, ohne jedoch übertrieben zu wirken, was alles in allem ein passables Album ergibt, welches jedoch hier und da etwas ausbaufähig ist. In Sachen Eingängigkeit zum Beispiel könnte noch etwas mehr kommen. Fans genannter Bands sollten ruhig einmal reinhören, da es sich hier, trotz unüberhörbaren Einflüssen, um ein recht eigenständiges Album handelt. Natürlich darf man keine Angst vor Bombast haben.