Wieder einmal wirft CATHEDRAL-Sänger und Rise Above-Besitzer Lee Dorian die Zeitmaschine an und entführt die Hörer geradewegs in die Siebziger. Reisebegleiter sind die Kanadier von BLOOD CEREMONY, die beweisen, dass es damals neben der fröhlichen Hippiemusik auch einen musikalischen Underground gab, der sich dem okkulten Rock verschrieben hatte. Möglicherweise sagen dem einen oder anderen Namen wie BLACK WIDOW oder COVEN etwas, die damals Vorreiter dieser Richtung waren.

Oberflächlich betrachtet klingen BLOOD CEREMONY, ebenso wie die genannten BLACK WIDOW und COVEN nach ziemlich harmlosem Siebzigerjahre-Rock. Einen Anteil daran hat sicher die recht sanfte Stimme von Sängerin Alia O’ Brien. Etwas alte BLACK SABBATH und auch JETHRO TULL lassen sich heraushören, was nicht nur an der Verwendung von Flöten und Orgeln liegt. Die Musik klingt daher ziemlich verspielt und verströmt eine fast beruhigende Atmosphäre, wenn nicht dieses okkulte Element wäre, das aus einigen Riffs und Melodien hervorlugt und sich eben in den Texten widerspiegelt - daher würden sich die Songs auch perfekt als Soundtrack eines Siebzigerjahre-Horrorfilms eignen. Im Sinn habe ich besonders die Werke von Dario Argento, da dieser ja mehrmals mit Musikern aus dem Progressive Rock-Bereich zusammenarbeitete. Freunde des gepflegten Retro-Sounds werden sich beim Debütalbum von BLOOD CEREMONY auf jeden Fall ihre wohlige Gänsehaut holen.

Mit ihrem okkulten Siebzigerjahre-Rock befinden sich BLOOD CEREMONY auf Rise Above Records gemeinsam mit Truppen wie WITCHCRAFT und GRAND MAGUS in bester Gesellschaft. Wer das Label kennt, sollte wissen, dass ihn bei dieser Scheibe wieder einmal ein musikalischer Leckerbissen erwartet.