Jawohl, so muss das sein. Moderner, frischer Hardcore mit komplexen Strukturen, einem Haufen Ideen und einem Sänger mit einem schön fiesen Organ. Lediglich der Schlagzeugsound ist etwas dumpf, ansonsten ist die Produktion aber durchaus in Ordnung.

Die Herren sind übrigens aus dem schönen Österreich und brauchen keinen internationalen Vergleich zu scheuen. „Ignorance/Tolerance" oder der Titeltrack teilen herrliche "Faustwatschen" aus, um dann in „As Time Goes By“ und „Sleepless“ auch noch Platz für catchy Refrains und cleanen Gesang zu lassen. Die Stille über 10 min im vorletzten Track "The House Of Pain Inc" hätte man sich sparen können. Denn Zeit schinden haben PAIN INC. wirklich nicht nötig. Denn wie steht's im ungeschriebenen HC-Gesetzbuch: Eine gute HC-Platte darf nur im Ausnahmefall länger als 40 Minuten sein.

Aber dafür entschädigt der Abschlusstrack. So was nenn ich mal mehr als mutig. Aus „As Time Goes By“ wird da „As Time Blows By“, nichts Unanständiges, wie der gemeine Leser wohl vermutet, sondern intoniert von der Militärmusik Burgenland. Kein Scheiß jetzt, das funktioniert prächtig und lässt eine astreine Hardcore-Nummer klingen wie ein Stück von einer Balkan-Band. Und erbringt mal wieder den Beweis, dass Musik die Universalsprache unserer Zivilsation darstellt, da kann Esperanto aber so was, man entschuldige die derbe Wortwahl, von scheißen gehen.

Feines Teil, Punkteabzug gibt’s eigentlich nur für den billigen „Fashioncore“-Albumtitel.