Nachdem ihnen 2001 der große Durchbruch mit dem Album „Break The Cycle“ gelungen ist, werden STAIND von Release zu Release mit diesem, ihrem Gesellenstück gemessen. Auch das aktuelle Werk „The Illusion Of Progress“ wird daran nicht vorbei kommen. Und nach den ersten beiden Stücken ist man beinahe schon geneigt zu sagen, dass es die Jungs aus Massachusetts dieses Mal schaffen könnten über ihren eigenen Schatten zu springen. Rockige, leicht metallisch angehauchte, Klänge mit einem Schuss Pfeffer im Arsch vermengen sich mit der melancholisch emotionalen Stimme von Fronter Aaron Lewis zu einem mehr als geglückten Auftakt nach Maß. Mit „Believe“ folgt darauf eine butterweiche Rockballade, die beim Zielpublikum aufgrund ihres treffsicheren Aufbaues höchstwahrscheinlich nicht ihre Wirkung verlieren wird. Der gut in Szene gesetzte Anfangsschwung ist dadurch jedoch aber auch dahin, was im Grunde genommen zwar nicht tragisch wäre, würden STAIND in weiterer Folge erneut wen wenig Tempo aufnehmen und nicht in dieser zwar rockigen aber dennoch eher laschen Tonart weiterverfahren. Bis auf das leicht Blues/Countrymäßige „The Corner“ können sich die Songs bis zum Schluss nicht mehr sonderlich voneinander abheben und werden nur mehr von der eindringlichen Stimme des Sängers am Leben gehalten. Was als viel versprechendes und mitreißendes Rockalbum begonnen hat, entpuppt sich somit nach der vollen Distanz als Release mit vielen Längen, die wohl nur den Melancholieliebhabern und Akustikfreunden vollends zusagen wird.