FINSTERFORST - Weltenkraft
Label: Heavy Horses Records
FINNTROLL und KORPIKLAANI sind mit Sicherheit die ersten Assoziationen, die einem spätestens nach dem Ende des ersten Songs dieser Debütscheibe der Recken aus dem Schwarzwald in den Sinn kommen. Zwar mag das seine Berechtigung haben, doch sollte man „Weltenkraft“ aufgrund dieser Ausgangssituation nicht schon von vornherein abschreiben, denn es stecken genügend interessante Momente in diesem über 70-minütigem Werk.

Hilfreich für eine angenehme Konsumation der Stücke wäre sicherlich der Fakt, dass man keine eklatante Abneigung gegenüber Akkordeonklängen hat, da diese das gesamte Album über sehr dominant in Erscheinung treten. Dabei trägt dieses Instrument jedoch nicht wie man vielleicht annehmen könnte permanent dazu bei alle Welt in eine fröhliche Stimmung zu versetzen, nein, es werden auch melancholisch und nachdenkliche Klänge („Weltenpilger“ und „Verlorene Seelen“) angeschlagen, die für ein gutes Kontrastprogramm zu den positiv eingestellt wirkenden und eher dem Uptempo zuzuschreibenden Songs wie „Des Waldes Macht“ oder „Lauf der Welt“ sorgen. Der doch immer wieder durchschimmernde Black Metal-Bezug (ab und an schallen gar Blasts aus den Boxen) lässt das Album auf Dauer auch immer wieder leicht Aggressiv und nicht zu verwässert erscheinen, wenngleich eingefleischte Schwarzmetaller sicher trotzdem keine Freude an diesem Teil haben werden. Zwischendurch kann man an den eingestreuten Riffs auch immer wieder ein gewisses Faible für althergebrachten Heavy Metal heraushören und auch die dezent eingesetzte Akustikgitarre sorgt für wohlige Momente. Natürlich darf ein derartiges Album nicht ohne ein nicht ganz so ernst zu nehmendes Sauflied auskommen, welches die Deutsche Truppe mit „Rauschende Nächte“ nicht nur passend betitelt, sondern auch musikalisch Partygerecht umgesetzt hat. „Weltenkraft“ ist alles in allem gesehen ein flottes Album mit beschwingten Rhythmen und eingängigen Melodien. Vielleicht könnte beim folgenden Werk ja die Akkordeoneinsätze ein wenig minimiert werden, da sie zum einen auf Dauer etwas gleichförmig wirken und zum anderen die restlichen Instrumente, besonders die Gitarren, zu Statisten degradieren.

Fans von den schon am Anfang angesprochenen FINNTROLL und KORPIKLAANI sollten sich diese Scheibe nicht entgehen lassen.

www.finsterforst.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Des Waldes Macht
2. Die Suche Nach Dem Licht
3. Lauf Der Welt
4. Traumwald
5. Spiegelscherben
6. Von Glorreichem Schmerz
7. Rauschende Nächte
8. Weinende Ruinen
9. Weltenpilger
10. Verlorene Seelen
Gesamtspielzeit: 76:56

Juergen
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Beitrag vom 28.08.2008
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