Für gehöriges Aufsehen können die Belgier INNERFIRE mit ihrem zweiten Full-Length-Album “Of Legends & Allegiance” sorgen. Gleich der Opener „Bloodred Failure“ kann als Meisterstück der Band angesehen werden, so sorgt er mit seiner flexiblen Mischung aus treibenden Blastparts, einem atmosphärischen aber nicht zu aufdringlichen Keyboardteppich, eingängigen melodischen Gitarrenklängen und kurz aufblitzenden Fingerfertigkeitsübungen für einen Kracher der Extraklasse. Auch „Lands Of Lore“ fügt sich blendend in das schon anfangs aufkommende Hochgefühl ein, wobei sich hier vermehrt ruhigere Passagen einstellen und die Tendenz der Soli in Richtung Heavy Metal noch stärker ausgeprägt sind. Einen Tempozacken zurück schraubt das Sextett dann mit dem beinahe schon episch (nicht unbedingt von der Spieldauer her) ausgearteten „Samonios“, um in „Circles Of Sadness“ zum ersten Mal eine Portion Thrash ins Spiel zu bringen. Wer ein wenig mit AMON AMARTH vertraut ist, sollte im in weiterer Folge mit „Sordid“ seine wahre Freude haben, bevor in „Of Winds & Waves“ zu Beginn gleich wieder einmal die Knüppelkeule ausgepackt wird. Nach einer guten Minute Uptempo entschärfen sanfte, beinahe liebliche, Klänge den Angriffsschwall aber in Windeseile. Der restliche Track nimmt dann aber immer wieder Fahrt auf und lässt es vorzüglich krachen. Einen weiteren Ausflug in die Thrash-Ecke unternimmt anschließend „The Blast Of Decadence“, bevor sich die Scheibe mit dem düsteren und doomigen Start von „Skål“ dem Ende nähert. Im Lauf des Stückes steigern die Belgier das Tempo kontinuierlich und es treten abermals der bewährte Death Metal-Grundstock, thrashige Elemente und die Heavy Metal-Referenzen an das Tageslicht.

Abwechslung wird hier wirklich noch groß geschrieben, die handwerkliche Umsetzung ist ebenfalls einwandfrei ausgefallen und auch vom Sound her kann man der Band keinen Strick drehen. Wer sich eine Mixtur aus melodischem Death Metal, der auch gerne mal in die deftige Ecke abdriftet, Thrasheinschüben, einer leicht atmosphärische Untermalung, düsteren Kurzauftritten sowie Heavy-Gitarrenparts gut vorstellen kann, darf an diesem Teil nicht achtlos vorbeigehen. Hier wächst etwas verdammt Großes heran.