LUCTUS | ARGHARUS - Sonitus Caeli Ardentis
Label: Ledo Takas Records
Litauischer Schwarzmetall im Doppelpack wird einem hier auf dieser feinen Split-Veröffentlichung geboten. Den Anfang macht die Band LUCTUS, die im Grunde genommen nur aus Mastermind Luctus himself und einem Sessiondrumer namens A besteht – wenn mir aber einer sagen würde, dass das Material mit einem Drumcomputer eingespielt worden ist, würde ich das auch unterschreiben… Wie auch immer. Die Stücke sind allesamt mit einem enormen Tempo behaftet, sodass es nur wenig Zeit für unnötige Unterbrechungen und Verschnaufpausen gibt. Wenn Genosse Luctus ein wenig auf die Bremse tritt, kommt ein wohltuender Thrash-Einschlag ins Spiel, der trotz der leicht melodischen Ausrichtung jedoch kaum etwas von der aggressiven Grundstimmung nimmt. Dass sich LUCTUS dem Thema Krieg verschrieben hat ist nicht nur an den Lyrics zu erkennen, sondern es gibt im Lauf der sechs Stücke immer wieder Einspielungen von Marschklängen und Kriegssamples, die nicht einmal zwingend kitschig oder klischeehaft rüberkommen. Weit entfernt vom Schmutz eines Krieges ist jedoch der Sound ausgefallen, der, gerade auch wegen der eher kraftlos wirkenden Drums (wie gesagt ich bin mir nicht so wirklich sicher, ob die nicht aus der Konserve kommen…), ein wenig steril und teilweise Industrial-mäßig klingt. Trotz dieser kleinen Abstriche stellt der Beitrag von LUCTUS einen überzeugenden Start in diese Split, da man neben einer Portion handwerklichem Können auch mit ein wenig frischem Wind aufwarten kann. Noch nicht der ganz große Wurf, doch wenn der mittlerweile in Rom weilende Litauer so weitermacht ist er auf dem richtigen Weg dahin.

Eine Spur roher geben sich dann die Landsmänner von ARGHARUS, die zwar auch mächtig auf den Putz hauen, insgesamt gesehen aber doch eine spur weniger angriffslustig agieren. Musikalisch tendiert der 2004 gegründete Vierer in die nordische Ecke und lässt auch immer wieder ein zartes Death Metal-Faible durchklingen. Die vier Stücke sind allesamt recht variabel in der Tempogestaltung und warten auch immer wieder mit netten Melodiebögen auf, ohne dabei aber wirklich vollends überzeugen zu können. Die einzige Ausnahme stellt hierbei der Abschlusstrack „Nieksas“ dar, der neben einem abwechslungsreichen Songwriting mit einigen Überraschungen dienen kann und hoffentlich als Vorbild für die zukünftigen Kompositionen der Herren dient. Etwas mehr Mut zum Risiko kann hier sicher nicht schaden, doch auch ARGHARUS hat genügend Potential, um es noch weit zu brigen.

Insgesamt gesehen eine mehr als interessante Veröffentlichung, die uns einen kleinen Blick in die Litauische Szene gewährt. Hier scheint es zumindest noch Bands zu geben, die nicht stur den vorgegebenen Strukturen folgen, sondern ein wenig Wert auf Eigenständigkeit legen. Antesten ist angesagt.

www.ledotakas.net


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. LUCTUS: World Of Blades
2. Filthy Blood, Guts And Shit
3. Uz Lietuva!
4. Don’t Sign The Armistice
5. Age Of Decadence
6. No Future (for Your Future)
7. ARGHARUS: Nusiramink Pries Audra
8. Pasauktas Delcios
9. Zvaigzdes Aukstybej Uzges
10. Nieksas
Gesamtspielzeit: 46:36

Juergen
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Beitrag vom 05.08.2008
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