“Music For The Cassette Generation” lautet der Untertitel des neuen Albums von KLIMT 1918. Für die jüngeren Musikfans: Das sind diese Magnetbänder in Plastikhüllen, die ebenso wie Cds Töne und Musik von sich geben, wenn man denn noch ein passendes Abspielgerät dafür besitzt. In den Achtzigern und frühen Neunzigern erfreute sich dieses Format großer Beliebtheit, und irgendwie klingen die Italiener auch danach. Statt wie auf dem Vorgänger „Dopoguerra“, die ziemlich in Richtung KATATONIA tendierte, erinnert die aktuelle Scheibe stark an Post Punk und New Wave, jene in den achtziger Jahren sehr beliebten Genres. Eher Metal-affine Hörer werden mit dieser neuen musikalischen Ausrichtung sicher ihre liebe Not haben, obwohl es gitarrentechnisch ab und zu schon etwas heftiger wird. Was sich nicht verändert hat ist der wunderbar melodisch-melancholische Gesang von Marco Soellner. Meiner Meinung nach agiert dieser stimmlich sogar variabler als auf dem Vorgängeralbum.

Am meisten ansprechen dürfte „Just In Case We’ll Never Meet Again” meiner Meinung nach doch am ehesten die Indie- und Post Rock-Hörerschaft, die unter den Earshot-Lesern jedoch wohl nicht so zahlreich vertreten sein wird. Also bitte nicht davon täuschen lassen, dass die Scheibe unter Prophecy erscheint, es ist zwar definitiv anspruchsvolle Musik und passt von daher sicher zum Label, aber musikalische geht es halt doch in eine gänzlich andere Richtung als die restlichen Prophecy-Veröffentlichungen.