Auf den Rosenkrieg, der seit längerem zwischen dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied dieser Norwegischen Institution Infernus auf der einen Seite und Gaahl bzw. King ov Hell auf der anderen Seite herrscht, möchte ich hier gar nicht eingehen, da darüber ohnehin schon genug Material geschrieben wurde. Außerdem liegt mit „Live In Grieghallen“ ein „… amazing live album“ vor, dass „A must have for all die-hard GORGOROTH fans“ darstellt – so steht es zumindest auszugsweise im netten Begleittext von Regain. Kurz gelacht und dann ab mit der Zornesröte ins Gesicht.

Denn was einem hier als obergeniales Livealbum angepriesen wird, entpuppt sich schon nach wenigen Sekunden als Oberverarsche. Anstatt nämlich wirklich auf den Brettern die die Welt bedeuten und vor einer frenetischen Meute die Songs zum Besten zu geben, werden die acht Stücke lediglich „live“ im Grieghallen Studio eingespielt. Zwar wurde mächtig an den Songs nachbearbeitet – immerhin zeigt sich Infernus für die Gitarre und den Bass verantwortlich, und wenn ihm nicht mindestens zwei weitere Hände gewachsen sind, kann er beide Instrumente wohl schlecht gleichzeitig bedient haben – beim Sound merkt man davon jedoch nicht viel. Hier gleicht es nämlich gutem Proberaummaterial, was den gewünschten Liveeffekt aber auch nicht erzielen lässt. Die Songauswahl geht im Großen und Ganzen in Ordnung, wobei dies bei der mickrigen Laufzeit von gerade mal einer guten halben Stunde, den Kauf bei weitem nicht rechtfertigt.

Für mich der Versuch schnell und unkompliziert Geld zu machen. Eure hart verdienten Euros investiert ihr somit besser in unterstützenswertere Veröffentlichungen.