HELLLIGHT - Funeral Doom
Label: Ancient Dreams
Wenn der Finger am Metalatlas über das große Gebiet von Brasilien fährt, kommt einem unweigerlich der geballte Death/Thrash der dortigen Götter SEPULTURA in den Sinn. Überlegt man angestrengt weiter, fallen einem sicherlich noch einige andere dort ansässige Vertreter der harten und derben Töne wie KRISIUN, REBAELLIUN oder EMINENCE ein…, doch im Doom Bereich hätte ich ehrlich gesagt bis vor kurzem eine Leermeldung abgeben müssen. Dank des behäbigen Quartetts (zum Zeitpunkt der Aufnahmen jedenfalls, mittlerweile hat man sich von Keyboarder Eric getrennt) von HELLIGHT konnte diese Wissenslücke nun aber geschlossen werden.

Die Brasilianer schaffen es mit spielender Leichtigkeit so ganz und gar nicht wie ihre heimischen Kollegen zu klingen, sondern liebäugeln vielmehr mit dem Klangbild solch großer Namen von der Insel wie MY DYING BRIDE oder ANATHEMA. Zwar erreichen sie auf „Funeral Doom“ bei weitem nicht die kompositorische Qualität der genannten Doom-Institutionen (man möge bei ANATHEMA für diese Bezeichnung lediglich ihre Erstwerke heranziehen), doch bieten Monumentalsongs wie Deep Siderial Silence“ oder „Life In Darkness“ packende Momente, die nicht von schlechten Eltern sind. Über die volle Spielzeit hinweg wirken die mit einer drückend depressiven Grundstimmung hinterlegten Stücke, die zudem mit dezenten Melodien geschmückt werden, aber ein wenig einförmig und zu einfallslos gestaltet. Da sind es die schon fast progressiv wirkenden Gitarrenparts am Ende des ersten Stückes oder das ebenfalls mit „flinken“ Gitarren aufwartende Instrumental „The Diary“, die sich ein wenig aus dem dunklen Gesamtbild abheben können.

Ein schlechtes Album ist „Funeral Doom“ deswegen noch lange nicht, wenngleich die nötigen Highlights leider ebenfalls ausbleiben. Mit ein wenig mehr Mut zum Risiko könnte das nächste Werk deswegen zu einem unerwarteten Leckerbissen für Doom-Fans avancieren.

www.helllight.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Deep Siderial Silence
2. Funeral Doom
3. Nexus Alma
4. The Diary
5. Life In Darkness
6. Afterlife
7. In Memory Of The Old Spirits
Gesamtspielzeit: 79:45

Juergen
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Beitrag vom 16.07.2008
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