Kaum zu glauben, was sich so alles im Österreichischen Underground, ohne ordentlichen Plattenvertrag tummelt. Im Falle des Power Metal Sextetts ECLIPTICA wird es allemal Zeit, dass Labels auf das Debut „Impetus“ aufmerksam werden, Beziehungsweise sollten sie sich eigentlich darum reißen!
Du junge Truppe um Mastermind und Gitarristen Markus Winkler hat sich wohl von SONATA ARCTICA’s Debut den Namen geborgt, was eigentlich passend ist, denn auch die Finnen haben mit diesem Album ein starkes Debut auf hohem Level abgeliefert. Musikalisch hört man den skandinavischen Power Metal auch hier und da durch, aber eigentlich gehen die Wiener das ganze etwas rockiger und erdiger an, ohne jedoch jemals die Melodien zu vernachlässigen, des weiteren hört man auch Einflüsse des Deutschen Metals durch. Sänger Thomas Tieber gibt neben Neueinstellung Elisabeth Fangmeyer eine hervorragende Leistung am Mikro ab. Außerdem singt Elisabeth nicht, wie ihrer Vorgängerin in opernhafter Manier, sondern bringt ihren eigenen Stil mit ein, was eigentlich doch ein Stück besser zum Gesamtsound passt und auch die Mitsing-Kompatibilität erheblich erhöht. Dennoch wirkt die Dame eher als würde sie Thomas unterstützen und hält sich meist im Hintergrund, ähnlich wie bei AXXIS. Nicht umsonst wollen unter anderen die Single „Land Of Silence“ oder das Midtempo Highlight „Twillight Hall“ nicht mehr aus dem Kopf gehen. Auch für Abwechslung ist mit der Ballade „Turn Away“, die leicht von QUEEN in Höchstform hätte stammen können und dem fetzigen, an EDGUY angelehnten „Jester In The Ballroom“, gesorgt. Die Produktion aus dem Hinterhof Studio geht für eine Eigenproduktion vollkommen in Ordnung. Keyboards und Chöre sitzen neben den restlichen Protagonisten genau da wo sie hingehören und wirken nie kitschig oder überzogen. Dass dieses Album Live sicher ein Kracher wird, möchte ich nur am Rande erwähnen. Zum Abschluss gibt es noch den kleinen, aber feinen Epos „Black Swan“, der mit Sprechgesang, von einem MAIDEN Akustik-Intro begleitet beginnt und sich zu einem vielseitigen atmosphärischen und würdigen Abschluss-Track entwickelt.
Auch wenn einige Genre-Größen erwähnt wurden, so hat ECLIPTICA ein absolut eigenständiges, starkes Album aufgenommen, dass neben SERENITYs Outputs sicher zu den Besten, in Sachen Power Metal aus Österreich zählt. Einem Vertrag sollte eigentlich nichts mehr im Wege stehen.
www.ecliptica.com
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Beitrag vom 18.06.2008 Zurück
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