TOTENMOND - Thronräuber
Label: Massacre Records
TOTENMOND polarisieren und provozieren mit ihrem Auftreten und ihrer Musik seit der Bandgründung im Jahr 1990 (die sechs Jahre unter dem Namen WERMUT lasse ich an dieser Stelle links liegen). Mittlerweise sind 18 Jahre ins Land gezogen und die Herren aus Backnang können dieser Tage stolz ihr siebentes Werk präsentieren. Stilistisch ist auch „Thronräuber“ wieder schwer in eine Schublade zu packen, doch gerade dieses vielschichtige Auftreten macht unter anderem den gewissen Reiz eines TOTENMOND-Albums aus.

Der Opener „Luzifer Stampft“ dürfte wohl einigen eingefleischten Fans große Fragezeichen auf die Stirn zaubern, da er mit seiner deutlich schwarzmetallischen Ausrichtung so ganz und gar nicht in das gewohnte Schema der Deutschen passen will. Das permanent hohes Tempo und die treibenden Blasts sind sicher nicht gerade der gelungenste Einstieg für eine Band die eher für gemächliche Klänge bekannt ist. Doch wie schon gesagt, TOTENMOND polarisieren und provozieren, von daher dürfen sie sich einen derartigen Opener leisten. „Achtung Panzer“ schwenkt dann aber schon wieder in gewohnte Bahnen über und fährt in bewährter Doom/Crust/Core-Manier wie der besagte Panzer im Songtitel über euch hinweg, wohingegen „Nihil Novi“ durch dezente thrashige Riffs wieder etwas Wind in die Segel pustet. Wer gerne einen rockigen Unterton in den Songs vernehmen möchte, sollte sich mit „Rausch Unser“ oder „Templum Omnium“ anfreunden können, während „Sonnenstrahl“ oder „Luzifer Stampft 2“ für die Doom-Fanatiker als Anspieltipp gilt. „Schlachtinfarkt“ sollte dem Todesbleilager ans Herzen gelegt werden, wobei dieser Song auch eher zu den schnelleren des Albums gezählt werden kann. Wie man sehen kann, besteht „Thronräuber“ aus einem bunten Sammelsurium an Stilen und wird aber wahrscheinlich gerade deswegen keinen einfachen Stand im hart umkämpften Markt haben. TOTENMOND gehen auf dem Werk sicher keine Kompromisse ein, oder wollen es irgendwem Recht machen, doch irgendwie zündet das Teil bei mir nicht so, wie es noch der 2000er Release „Reich in Rost“ mit den Hammersongs wie „Panzerdampf“ oder „Schiff Ahoi“ getan hat.

www.totenmond.de


3.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Luzifer Stampft
2. Achtung Panzer
3. Nihil Novi
4. Dornenschaf
5. Schlachtinfarkt
6. Sonnenstrahl
7. Templum Omnium
8. Rausch Unser
9. Schwarz Als Zweck
10. Luzifer Stampft 2
Gesamtspielzeit: 48:43

Juergen
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Beitrag vom 30.05.2008
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