Also, diese Herren aus Deutschland stellen einen nicht nur beim Hören vor die eine oder andere Herausforderung, auch deren Output zu kategorisieren ist eigentlich unmöglich. Was aber einwandfrei feststeht ist, dass Bands wie BOTCH, THE DILLINGER ESCAPE PLAN, YAKUZA oder auch die Landsmänner von JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE auf der Hardcoreseite einen nicht zu leugnenden Eindruck hinterlassen haben. Von der Metalseite springen einen wohl am ehesten die Schweden MESHUGGAH an. Dementsprechend klingt auch das Ergebnis, auf ihrer Myspace-Seite beschreiben TIME HAS COME ihren Sound als: „A derailing train loaded with emtpy milk bottles“. Klingt gut, kann man aber so nicht gelten lassen, weil bei einem entgleisenden Zug nicht soviel System und technisches Können dahintersteckt, wie ja auch schon das Namedropping angedeutet hat.

Diese Band wird wohl den einen oder anderen ambititionierten Musiker sein Instrument frustriert in die Ecke werfen lassen. Sägende, schneidende und pfeilschnelle Metalgitarren treffen auf Mathcore-Riffing, die Vocals tendieren irgendwo zwischen Hardcore-Shouts und Death- bis Blackmetal- Gegrunze, dazwischen darf auch die eine oder andere elektronische Spielerei und zarte Meldodie in den komplexen Sound einfließen. So bietet zum Beispiel „Elevator Tp Prypiat“ eine willkommene Abwechslung in dieser Tour de Force. Selbst die Songtitel wie „..And No Matter How Fast You Try To Run – You Are Always Moving In Slow Motion“ spielen in einer eigenen Liga. Klingt anstrengend? Ist es teilweise auch. Dennoch ist das Ergebnis beeindruckend. Ein Gehirnfick auf einem technisch höchst eindrucksvollen Niveau, der wohl den passenden Soundtrack für einem beschissenen Tag liefert, im positiven Sinn.