„The Prestige“ ist das mittlerweile zehnte Album der dänischen Vorzeigedeathmetaller um Bo „Subwoofer“ Summer. Wurde auf den letzten beiden Alben „Burn Me Wicked“ und „1-800 Vindication“ durch Hinzunahme von Synthesizern und klaren Gesangspassagen eine etwas modernere Richtung eingeschlagen, so geht es auf „The Prestige“ wieder klar in Richtung „Back to the roots“. ILLDISPOSED machen auf dem neuen Album das, was sie am besten können, nämlich wahnsinnig groovenden Death Metal, dem auch die Melodien nicht abgehen. Synthesizer und klare Gesänge kommen nicht vor, anstelle dessen sorgen geniale Gitarrensoli für viel Abwechslung. Textlich beschäftigt man sich, wie für die Band üblich, mit sexuellen Randgebieten, aber auch religiösem Fanatismus und Themen aus dem alltäglichen Leben. Mit „Ich Bin Verloren in Berlin“ findet sich sogar ein deutschsprachiger Song auf dem Album, vermutlich arbeitet der gute Bo, der übrigens bei Konzerten immer wieder seine Deutschkenntnisse unter Beweis zu stellen versucht, damit ein traumatisches Tourerlebnis auf.

Nun, so gut mir auch die beiden etwas Industrial-lastigen Vorgänger gefallen haben, auch der (abgesehen von der Produktion) von jedweden modernen Elementen befreite Death Metal der Dänen übt eine Faszination aus, der ich mich schwer bis gar nicht entziehen kann. Sicher, die Scheibe braucht, anders als zum Beispiel „1-800 Vindication“, einige Durchläufe um zu zünden, da die ganz eingängigen Nummern wie „Dark“ fehlen. Meiner Meinung nach können die Herren mit „The Prestige“ die letzten beiden (wirklich sehr starken) Scheiben zwar nicht toppen, jedoch das Niveau durchaus halten. Fans von ILLDISPOSED werden sicher nicht enttäuscht werden!