The Mountain King is back! Jon Oliva steigt nach dem starken „Maniacal Renderings“ wieder einmal vom Berg herunter um sein Volk mit einem neuen Album zu erfreuen. Als die Nachricht um ging, dass er noch mehr altes Material seines verstorbenen Bruders Criss Oliva für das neue Werk „Global Warning“ verwenden will hatte ich mich schon sehr auf einen Kracher, wie es der Vorgänger war, gefreut.

Aber nach den ersten Klängen von „Global Warning“, das erstmal 2 Minuten lang mit Keyboardgeklimper vor sich hinplätschert und einem in eine Art Musical entführt, das nahtlos in „Look At The World“ übergeht, kam die Ernüchterung. Hier wurden die Riffs von Bruder Criss nicht zu starken Songs der Anfängen von SAVATAGE verarbeitet. Nein, vielmehr ahmen JON OLIVAS PAIN die späteren, bombastgeladenen Tage nach. Geradlinigere Songs wie „Adding The Coast“ und das etwas bessere „Stories“, das mit dem typischen Gekreische von Jon endet, reißen den überladenen, experimentellen Release nicht wirklich heraus. Jon Oliva klingt verhältnismäßig recht schwachbrüstig. Gerade bei den schmalzigen Piano-Balladen „Firefly“ und „Open Up Your Eyes“ wirkt sich das sehr enttäuschend aus. Dennoch hat so ziemlich jeder Song seine Momente, die man von Jon Oliva gewohnt ist und liebt, wie eben seine stimmungsvollen Ausraster und Gefühl für Melodien. Als Highlight könnte man „Walk Upon The Water“ bezeichnen, wenn man von der etwas nervigen Melodie im Chorus absieht. „Master“ hingegen ist, mit Industrial-Riffing und einem grauenhaften Effekt am Gesang als Totalausfall zu bezeichnen.

Fans von Jon Oliva und SAVATAGE der späteren Tagen, die der Bombast nicht gestört hat, können sicherlich bedenkenlos zugreifen, aber wenn man eher auf die straighten Sachen, wie eben die von „Manaical Renderings“ steht, sollte man vorher mindestens einmal Probehören. Wer hier einen Kracher á la „The Hall Of The Mountain King“ erwartet wird hier sicherlich nicht glücklich werden.