Obwohl schon 1995 gegründet, legen die Portugiesen erst jetzt ihr Debütalbum vor. Ging es auf den drei Demos der Truppe noch in Richtung Melodic Black Metal, so hat man die stilistische Ausrichtung mittlerweile zum Viking und Folk Metal hin verändert. Genau in diese Richtung geht es auf „Ynys Mön“, nach einem kurzen Intro beginnt der Tanz: Bei „Rebirth“ verschmelzen folkige Melodien mit harten Gitarren und treibendem Schlagzeug zu einer sofort in die Beine gehenden Mischung. Warum muss ich bei dem Song nur immer an finnische Trolle denken? Auch auf den folgenden Stücken geht es in dieser Tonart weiter, mal etwas folkiger, dann wieder schwarzmetallischer. Sicher, die Originalität bleibt großteils auf der Strecke, da die Jungs wie es scheint sich nicht der Folklore ihrer Heimat Portugal angenommen haben, sondern stark in den Norden, sprich nach Skandinavien schielen. Bands wie FINNTROLL, ENSIFERIUM, TURISAS oder THYRFING dürften vermutlich des öfteren zu Gast auf den Plattentellern der Herren sein.

Alles in allem bleibt ein eingängiges Viking Folk-Album, das sich sicher gut als Beschallung fürs nächste Met-Gelage macht, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Zum großen Erfolg wie bei Bands wie KORPIKLAANI wird’s für GWYDION sicher nicht reichen, aber um noch ein wenig auf der Pagan Folk-Erfolgswelle mitschwimmen zu können, ist man sicher noch rechtzeitig. Als Anspieltipp würde ich das schon genannte „Rebirth“ empfehlen, das auf der Labelhomepage übrigens zum Gratisdownload bereitsteht.