Mit Freuden konnte ich feststellen, dass sich endlich ein Label gefunden hat, das diesem Tiroler Urgestein (seit 1992 im Geschäft!) eine Chance gegeben hat. Mit den beiden ersten in Eigenregie veröffentlichten Scheiben „Where Gods Creation Ends“ und „Tormented Souls“ konnte mich die Band ja von ihren Qualitäten vollends überzeugen, doch der neueste Streich will sich nicht so ganz in die oberen Reihen, in denen seine Vorgänger stehen, einordnen.

Gestartet wird gleich einmal mit einer netten musikalischen Verbeugung Richtung Göteborg, die im weiteren Verlauf zwar nicht mehr derart deutlich zum Vorschein kommt, wobei der Name DARK TRANQUILITY aber dennoch irgendwie im Raum haften bleibt. Geboten wird, wie man nun wohl nur mehr unschwer erahnen kann, melodischer Death Metal, der zumeist den soliden Midtempo-Pfad beschreitet. Am besten und interessantesten präsentieren sich LOST DREAMS aber, wenn sie aus diesem Schema ausbrechen und wie beim Opener oder „Nailed To The Cross“ das Tempo forcieren. Auch der gegenteilige Fall, nämlich das Tempo noch ein wenig nach untern zu drosseln, wie es auf „Rise Of The Dead“ stimmungsvoll umgesetzt wurde, kommt gut an und die thrashigen Einschübe in „Fall Of The World“ verfehlen ihre angedachte Wirkung auch nicht. Warum ich nach all diesen Lobeshymnen trotzdem nicht vollends überzeugt bin von „End Of Time“ fragt ihr euch? Weil die hier genannten Punkte leider nur Etappenerfolge darstellen. Dem Album als Ganzes fehlt einfach die Unbekümmertheit der ersten beiden Veröffentlichungen, die aus den gut produzierten (das Mix stammt von niemand geringerem als Fredrik Nordström) und sicherlich nett anzuhörenden Stücken wahre Perlen machen würden. So bleibt unterm Strich wohl nur ein Album, das für Genrefreunde interessant sein dürfte, aber nicht zu den Pflichtkäufen gezählt werden kann. Schade eigentlich, denn ich bin mir sicher, da steckt mehr drinnen.