MISBEGOTTEN - Keeping Promises
Label: Noisehead Records
"Jedem redlichen Bemühn / Sei Beharrlichkeit verliehn!“ Dieses Goethe-Zitat dürften sich MISBEGOTTEN vor rund 15 Jahren zu Herzen genommen haben, als sie ihr Zusammenspiel im Salzburger Örtchen Bürmoos aufnahmen. Zwar klappte es auch schon früher durchaus routiniert, aber der erträumte Erfolg kam erst 2006, als man nach einem Personalwechsel das selbst gestrickte Demo („To End All Lies“) gebar, welches prompt mit einem Plattenvertrag belohnt wurde. Und zwar beim österreichischen Label Noisehead Records wo auch Bands wie COLLAPSE 7, XENESTHIS, BEFORE THE FALL etc. unter Vertrag sind.
„Keeping promises“ hält was der Name verspricht, und um Goethe noch einmal zu bemühen: „…er kann mich im Arsche lecken!“, diesmal ist ihnen was gelungen!
Schon beim Opener („Keeping Promises“) wird dem geneigten Hörer klar, in welche Richtung das Boot steuert. Der aggressiv stampfende, aber durchaus moderne Hardcoresound der Salzburger erweckt Assoziationen mit Bands wie Hatebreed, Killswitch Engage, Heaven Shall Burn…
Und ebenso kompromisslos geht es weiter, es werden keine Gefangenen genommen. Thrash, Modern Metal und Metalcore treten sich die Klinke aus der Hand. Ihre Songwriterqualitäten stellen die Flachgauer bei Songs wie „The Dream Survives“ unter Beweis, dessen harmonische Mehrstimmigkeit sich schnell im Ohr einnistet.
So prügelt, breakt, brüllt, thrasht, soliert und tut man 8 knallharte Songs lang präzise das, was man eben tun muss, bis schließlich der nachdenkliche, mit ruhiger beschwörender Stimme übersprochene Song „…And Death Shall Have No Dominion“ (nach einem Gedicht von Dylan Thomas) daherkommt und den Eindruck erweckt, die Musiker haben, erschrocken durch ihre eigene Brutalität vielleicht, plötzlich das Hasenpanier ergriffen. I wo! Eine geschickt eingefügte Kunstpause, um mit dem Bonustrack „Tonight We Die“, dem einzigen Relikt des vorangegangenen Demos die Pferde noch einmal richtig durchgehen zu lassen. Angeblich ein Running Gag der Band, immer einen Song der jeweiligen Vorgänger-Scheibe neu aufzunehmen.
Die Band, bestehend aus einem fleißigen Schlagzeuger (M. Juhn), einer brachialen und technisch versierten Rhythmuswand (B. Wimmer, git; G. Trimmel, b; R. Maislinger, git;) angeführt vom rotzgrantigen Shouter Andreas Förster, kann meiner Meinung nach internationalen Vergleichen standhalten und gehört jetzt schon zum Besten, was Österreich in dieser Richtung vorzuweisen hat.
Auch sei zu empfehlen, sich MISBEGOTTEN einmal live zu Gemüte zu führen, ihre Berechtigung auf der Bühne zu stehen konnten sie bereits als Vorgruppe für OBITUARY, PRO PAIN, GRIP INC. und zuletzt TERROR und SWORN ENEMY glaubhaft darlegen.

Review von Gastautor Schut

www.misbegotten.net


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Keeping Promises
2. Brave New World
3. ... And We Will Stand Face To Face
4. The Dream Survives
5. Thorns Grow Between Us
6. Bring Out Your Dead
7. Open The Gates
8. Make This Last
9. ... And Death Shall Have No Dominion
10. Tonight We Die
Gesamtspielzeit: 41:21

gast
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Beitrag vom 28.02.2008
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