ROOT - Daemon Viam Invenient
Label: Shindy Productions
Es ist noch nicht all zu lange her, dass mir die letzte Mini CD, „Casilda“, dieser tschechischen Urgesteine ins Haus geflattert ist. Große Lobeshymnen konnte ich auf die angebliche Kulttruppe damals ja nicht gerade anstimmen, doch auch wenn die Songs auf „Daemon Viam Invenient“ deutlich besser ausgefallen sind, bleiben ROOT für mich eine Enttäuschung.

Zum einen liegt das sicherlich daran, dass einfach zu viele Einflüsse in dieses Album gesteckt wurden, die kein schlüssiges Ganzes zulassen. Nach einem ruhigen Intro mit Akustikgitarren startet der erste richtige Song mit ein paar flinken Gitarrengriffen, um danach mächtig auf Atmosphäre zu setzen. Zwischendurch kommen dann von Seiten der Gitarrenfraktion immer wieder leichte Reminiszenzen an die 80er Jahre zum Vorschein und gegen Ende des Stückes tritt dann die progressive Ader der Band ans Tageslicht. Wenngleich der ROOT-Express bislang noch gar nicht richtig in Fahrt gekommen ist, platziert die Band gleich eine Ballade an die nächste Stelle und schafft es damit die Stimmung schlagartig auf den Nullpunkt zu katapultieren. „Who’re They?“ kommt im direkten Anschluss daran einem wüsten Inferno gleich und weckt einen flott aus dem Dornröschenschlaf. Zwar ist das Schlagzeugspiel aufreibend monoton und die Frickeleinlage im letzten Viertel des Songs wirkt auch eher unpassend, jedoch werden die Tschechen der Dark/Black-Metal Beschreibung aus dem Infoblatt zumindest im entferntesten das erste Mal gerecht, auch wenn man hier eher von Speed Metal oder Thrash reden kann. In weiterer Folge wird gegrooved, werden Elemente aus Blues und Funk zitiert, kommt ein leichter Doom-Einschlag zum Tragen und Fronter Jiøí „Big Boss“ Valter präsentiert stolz seine breit gefächerte Gesangspalette. So wirklich stimmig klingt das alles nicht für mich, und so bleibt für mich „Immortals (Tears Of Stone)“ der einzig wirklich durchgehend überzeugende Song auf dem Album. Die restlichen guten Ansätze verpuffen in einem Soundsammelsurium und lassen mich einmal mehr am Kultstatus dieser Band zweifeln.

www.rootan.cz


2.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Black Dove & White Raven
2. Human
3. She
4. Who’re They?
5. Awakening
6. Immortals (tears Of Stone)
7. Strange Beauty Of Fright
8. And They Are Silent
9. Sonata Of The Chosen Ones
10. What Will Be Next?
11. Hope Dies At Last
12. A Good Affair Turned Up
13. We Shall Never Surrender
Gesamtspielzeit: 49:06

Juergen
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Beitrag vom 12.02.2008
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