TODTGELICHTER - Schemen
Label: Folter Records
Einen Lichtblick (auch wenn das in diesem Zusammenhang ketzerisch klingt) auf weiter dunkler Flur im heillos überlaufenen Black Metal Underground bildet dieses Gespann aus Hamburg mit ihrem neuesten Release. Denn anstatt nur auf eine miese Aufnahmequalität zu setzen, das x-te Mal die selben ausgelutschten Riffs nachzugreifen oder mit einem unsagbar mörderischen Tempo die Aufmerksamkeit erregen zu wollen, merkt man „Schemen“ an, dass sich das Quintett wirklich Gedanken darüber gemacht hat, wie man den Songs einen gewissen Geist einhauchen kann. Dabei vermischt die Band gekonnt atmosphärische Passagen mit rohen ungeschliffenen Parts, wobei über all dem immer ein Hauch von Misanthropie, Verzweiflung und Depression thront. Doch TODTGELICHTER heben sich mit ihren Kompositionen eindeutig vom Gros der Konkurrenz ab und scheuen auch nicht den Kontakt mit, für Black Metal-Bands, so fremdartig wirkenden Instrumenten wie einem Didgeridoo („Schemen“) oder Saxophon („Aschentraum“). Beide Instrumente werden jedoch sehr behutsam eingesetzt und, gerade der Saxophonteil fügt sich mit seinem leicht melancholischen Touch genial in die vorhandene Szenerie ein. Wenngleich man mancherorts („Hammer“) teilweise ein wenig konfus zu Werke geht und die Produktion ein wenig mehr Druck vertragen hätte, überwiegen die positiven Aspekte eindeutig.

Den Deutschen ist mit „Schemen“ ein beeindruckendes Stück Schwarzmetall gelungen, dessen Wirkung auf den Hörer eine Plattenkritik ohnehin nicht gerecht werden kann. Wem das scheußliche Wetter immer noch nicht genug auf das Gemüt schlägt, sollte hier zuschlagen.

www.todtgelichter.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Intro
2. Larva
3. Segen
4. Blutstern
5. Für Immer Schweigen
6. Aschentraum
7. Hammer
8. Beginn Des Endes
Gesamtspielzeit: 54:21

Juergen
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Beitrag vom 23.01.2008
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