SAMMATH - Dodengang
Label: Folter Records
Der in Australien geborene und nun in Deutschland lebende Multiinstrumentalist Jan Kruitwagen, dessen Wurzeln so ganz nebenbei in Holland liegen, hat mit seinem neuen Langeisen einen recht interessanten Happen Schwarzmetall abgeliefert. Die deutsche Schmiede Folter Records ist ja für ihre Bands, die im eher extremen Black Metal-Sektor angesiedelt sind, bekannt, und da machen SAMMATH natürlich keine Ausnahme.

Gleich nach dem eher belanglosen Intro zeigt uns Kruitwagen mit nach vorne preschenden Drums, flotten Riffs (die speziell bei „Ravager“ einen recht eigenwilligen, um nicht zu sagen anormalen, Klang innehaben) und einer hasserfüllten keifenden Stimme seine Marschrichtung gen Hölle. Gerade in den Highspeedpassagen kommt es jedoch (gewollt oder auch nicht) zu leicht chaotisch wirkenden Sequenzen, die dem Werk zwar einerseits einen leicht morbiden Charakter verleihen, auf der anderen Seite aber auch den Spielfluss zunichte machen. Die eindeutig stärkere Seite der Band liegt in den wenigen gemäßigteren Ausflügen, die besonders gut im Titeltrack zum Tragen kommen. Auch auf diesem Track dominiert eine eher ungewöhnliche Gitarrenarbeit, die 'Dodengang' jedoch zu einem Vorzeigestück des Albums in Sachen leichte Melodieführung trifft auf angeschwärzte Atmosphäre kombiniert mit einer satten Portion Misanthropie und Aggression katapultiert. Die hier zusätzlich eingesetzten Kriegssamples hätte man sich zwar sparen können, doch bilden sie gemeinsam mit dem Coverartwork (Totenköpfe und ein Panzer) eine schlüssige Liaison. Schade nur, dass die eindeutig an Undergroundverhältnisse angepasste Produktion den Doublebass zum Großteil nicht zur Geltung kommen lässt und auch die Gitarre ab und an hinter dem Schlagzeuggemetzel verschwindet. Zum Schluss der Scheibe hin verschwinden die anfänglich aufgetretenen leicht chaotischen Passagen jedoch immer mehr und die geradlinigere Songstrukturierung trägt wesentlich dazu bei, dass die Verbitterung und die Atmosphäre in den Stücken verstärkt zum Vorschein kommen.

Der größte Haken an der Sache ist aber eigentlich die Tatsache, dass sich die Stücke zu wenig voneinander abheben und somit rasch an Spannung und Reiz verlieren. Wer dem aber etwas abgewinnen kann und geschwindigkeitstechnisch mit Bands wie DARK FUNERAL oder SETHERIAL seine helle Freude hat (wobei SAMMATH eindeutig stärker im Untergrund verwurzelt und roher ist!), kann eigentlich nichts falsch machen. Mit „Dodengang“ liegt der beste (wenngleich nicht unbedingt repräsentativste) Song auf der Homepage zum Probehören bereit, weswegen sich jeder selbst ein Bild machen kann.

www.sammath.nl


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. To Hell
2. Ravager
3. Dodengang
4. Ashes To Ashes
5. Imminence War Death
6. Stalingrad
7. Oblivion
8. Merciless
Gesamtspielzeit: 45:35

Juergen
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Beitrag vom 11.01.2008
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