MELY - …Leave And Enter Empty Rooms…
Label: Black Bards Entertainment
Live durfte ich die fünf Kärntner ja schon des öfteren erleben, wobei sie mich auch jedes Mal aufs Neue überzeugen konnten (besonders das „Lady In Black“ Cover kommt immer super!). Ein Tonträger der Gruppe verirrte sich bislang jedoch noch nicht in meine Anlage, obwohl „…Leave And Enter Empty Rooms…“ nach zwei Eigenproduktionen schon die dritte Scheibe der Jungs ist.

Das Label definiert die musikalische Ausrichtung als melancholischen Power Metal, was meiner Ansicht nach wenig zutreffend ist, melancholisch ist Mucke zwar ohne Frage, aber Power Metal klingt für mich doch anders. Doom beziehungsweise Dark Metal würde es meiner Meinung nach wohl eher treffen. Der Opener „Dead Shelf“ geht genau in diese Richtung, die Musik ist überwiegend langsam und schwermütig ausgefallen und kriecht entsprechend zäh aus den Boxen, erfasst den Hörer jedoch mit unerbittlicher Gewissheit. Der Beginn von „Fail While I Try“ klingt total nach KATATONIA, so dass ich beim Hören des Songs ohne Kenntnis der Band ganz sicher auf die Schweden getippt hätte, im weiteren Verlauf des Songs drücken MELY diesem jedoch ihren eigen Stempel auf. Auch auf den folgenden Stücken geht es in dieser Tonart weiter, langsam und melancholisch sind sicher die treffendsten Umschreibungen für die Kompositionen. Musikalische Vergleiche mit ANATHEMA, PARADISE LOST, MY DYING BRIDE und den schon genannten KATATONIA sind sicher zulässig, MELY schaffen es jedoch, ihrer Musik eine eigene Note zu verleihen, womit sie sich aus der Masse an gesichtslosen Kopien abheben. Als Bonus gibt es auch drei neu aufgenommene Songs von den ersten beiden MELY-Scheiben, die im gleichen Stil gehalten sind und sich daher perfekt auf dem Album einfügen.

Freunde der genannten Band sollten MELY auf jeden Fall einmal antesten, es wird 65 Minuten lang die pure Melancholie vertont, so dass „…Leave And Enter Empty Rooms…” der perfekte Soundtrack zur Winterdepression ist. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist das Cover, welches recht billig wirkt. Da müsste meiner Meinung nach bei einer professionellen Labelveröffentlichung einfach mehr drin sein.

www.mely.at


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dead Shelf
2. Fail While I Try
3. What Am I Doing Here
4. Still Ask Why
5. You Smell Like After
6. Remembrance
7. The Lunatic I Bear
8. God Nowhere
9. High Five
10. There Are Days…
11. My Wave
12. Dust
Gesamtspielzeit: 65:30

Mike
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Beitrag vom 30.12.2007
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