Ich habe die Deutschen DIES ATER noch als ultratrue Black Metal Band in Erinnerung, die vor mehreren Jahren in Interviews kein gutes Haar an kommerzieller orientierten Truppen wie MYSTIC CIRCLE, DIMMU BORGIR, CRADLE OF FILTH und so weiter ließ. Da die Jungs nun selber mit aufgeklebten Teufelshörnern auf dem Backcover posieren und auf der letzen EP FALCO coverten, gehe ich fast davon aus, dass sich manche Ansichten doch ändern können. Sei’s drum, zur Musik: Auch hier tendiert man in Richtung der oben genannten, vor Jahren noch geschmähten Bands und liefert ein buntes Potpourri der verschiedenen düsteren Metalstile. Genau gesagt liegt das musikalische Fundament im Black Death Metal, welcher mit atmosphärischen Keyboards und den einen oder anderen Thrash und Heavy Metal-Einflüssen verfeinert wird. Das Ganze wurde in ein sehr klares und druckvolles Soundgewand gepackt und klingt sehr professionell aber bis zu einem gewissen Grad auch etwas kalkuliert. Sicher ist es legitim, dass sich eine Band nach gut 12 Jahren des Bestehens weiterentwickelt, aber das hasserfüllte Feeling des eisigen Black Metals aus früheren Tagen ist mittlerweile dahin. Vor dem Hintergrund der frühen Werke und der sehr markigen Sprüche aus damaliger Zeit wirkt „Odium’s Spring“ doch etwas befremdlich auf mich. Objektiv gesehen ist es jedoch eine qualitativ starke Scheibe geworden, die besonders Fans der MYSTIC CIRCLE und BEHEMOTH Alben zu der Zeit, als beide Truppen gerade am Übergang zwischen Black und Death Metal waren, sicherlich auf ganzer Linie zufrieden stellen wird.