NECRODEATH - Draculea
Label: Scarlet
Alle Vampirfreunde aufgepasst: Hier haben wir es nämlich mit einem Konzeptalbum über den wohl berühmtesten Vertreter dieser Gattung, nämlich Vlad Tepes zu tun. Die Italiener von NECRODEATH zählen mit ihrem über 20-jährigen Bestehen (wenn man die Auszeit hier mit einrechnet) ja zu den Urgesteinen der (italienischen) Thrash-Szene – hören sich auf ihrem siebenten Studioalbum aber ganz und gar nicht so an. Damit will ich andeuten, dass sich der Sound auf dem neuen Output in keinster Weise an den Anfangstagen orientiert, sondern viel mehr glatt gebügelt rüberkommt.

Starten tut das gute Teil mit einem elend langen und unscheinbaren Intro („V.T. 1431“ – was übrigens für Vlad Tepes und sein Geburtsjahr steht), das einem die ausgelutschte Vampirschiene noch suspekter erscheinen lässt. Der erste wirkliche Song „Smell Of Blood“ weiß dann aber mit guten Riffs (alte deutsche Schule der Marke KREATOR oder SODOM meets Bay-Area) zu überzeugen und lässt einen das Introfiasko rasch vergessen. Beinahe schleppend aber dafür ziemlich heavy sind die passenden Schlagworte zum folgenden „Party In Tirqoviste“, das ebenfalls von der eingängigen Gitarrenarbeit profitiert und den zähen Todeskampf nach einem Vampirbiss recht gut umsetzt. Auf „Fragments Of Insanity“ tritt die Truppe dann erstmals ein wenig auf das Gaspedal, wobei eine rohe und dreckige Soundlandschaft dem Track weitaus mehr Atmosphäre und Gesicht verleihen hätte können. So, nun ist aber auch schon wieder Schluss mit schnell, denn der Titeltrack fällt (die ersten drei Minuten zumindest) leider in die Kategorie „Intro“ – was heißen will, dass man sich diese Minuten besser hätte schenken können. „Countess Bathory“ von VENOM darf als nächstes an den Start und kann meiner Ansicht nach mit dem Original nicht ganz Schritt halten, wobei dieser Song bei einem derartigen Album schon fast verpflichtend ist und man den Italienern ihre Version somit nicht übel nehmen darf. Ungewohnte Didgeridoo-Klänge leiten „The Golden Cup“ ein, und wer mit der Strukturierung bis jetzt nicht klar gekommen ist, der wird auch dieses Stück nicht zu seinen Favoriten zählen. Zäher Aufbau, in dem versucht wird Atmosphäre zu kreieren, danach eine langsame Temposteigerung, ein paar eingeschobene Riffs und das war’s dann schon. Es mag ja in Ordnung sein, wenn eine Band ihre Zeit benötigt, um auf den Punkt zu kommen, doch bei den meisten Stücken kommen NECRODEATH leider nie auf selbigen. Die Songs rauschen mehr oder weniger an einem vorbei ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. „Impaler Prince“ lässt gegen Ende der Scheibe wenigstens wieder ein paar Lichtblicke erkennen und zeigt, wie sich die Truppe am ehesten präsentieren sollte. Da das Outro mit seinen über sechs Minuten, genau wie schon das Intro viel zu lange und unspektakulär ausgefallen ist, spare ich an dieser Stelle Platz und rate allen vor dem Kauf unbedingt reinzuhören. Den Nimbus der Legende, der NECRODEATH ja anhaftet, kann ich anhand dieses Werkes nämlich keinesfalls nachvollziehen.

www.necrodeath.net


3 von 7 Punkten

Tracklist:
1. V.T. 1431
2. Smell Of Blood
3. Party In Tirqoviste
4. Fragments Of Insanity
5. Draculea
6. Countess Bathory (Venom-cover)
7. The Golden Cup
8. Impaler Prince
9. V.t. 1476
Gesamtspielzeit: 47:45

Juergen
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Beitrag vom 19.12.2007
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