VALFEANOR - En Ny Tid
Label: Black Tower
Man muss nicht immer besonders innovativ an eine Scheibe herangehen, um ein durchaus hörbares Endergebnis zu erhalten. Diese Weisheit können sich auch die aus heimischen Landen stammenden Newcomer von VALFEANOR an die Brust heften, denn wenngleich wikanisiert heidnischer Schwarzmetall sicher nicht mehr zu den Geheimtipps in der Branche gezählt werden kann, birgt „En Ny Tid“ genügend Tiefgang, um weit weg von einer Ausverkaufs-B-Ware zu sein.

Wie man dem gedämpften, mit Harfen- und Trompetenklängen versehenem, Intro schon entnehmen kann, verfolgt das Quartett aus der grünen Mark nicht unbedingt das Ziel besonders brutal oder evil rüberzukommen, sondern legt Wert auf eine ausgewogene Mischung aus Atmosphäre, Melodie und wenigen Momenten gefüllt mit wohldosierter Aggression. Wenngleich mir keine Texte vorliegen, schließe ich aus den Credits, dass VALFEANOR Gefallen an den Werken von J.R.R. Tolkien gefunden zu haben scheinen und die lyrische Ausrichtung dementsprechend in diese Ecke tendiert. Dazu passt dann auch die Musik wie die Faust aufs Auge. Zum Großteil dominieren episch anmutenden Keyboard-lastige Passagen, die auch durch ihre melodische Seite zu gefallen wissen. Raserei sucht man hier vergeblich, denn der Tempomat wurde schon im gedämpften Midtempo-Bereich eingeschaltet. Besonders interessant klingt „Durins Hall“, durch den Einsatz von Flötenklängen im Mittelteil, der dem Stück einen gewissen frischen und beinahe fröhlichen Touch verleiht, auf der anderen Seite aber auch Folk-lastig rüberkommt. Am besten klingen die Steirer jedoch mit tatkräftiger Unterstützung von Herrn Gregor Marboe an der Gitarre (dieser Mann sollte dem einen oder anderen Leser ein Begriff sein – und das nicht nur durch seine Zeit bei PUNGENT STENCH oder DEFENDER KFS) bei „Ballad Of The Forgotten One“. Hier ist es eben jene Gitarre, die den Klangteppich ein wenig durchschneidet und verstärkt metallisches Feeling ins Haus bringt. Leider verplempern VALFEANOR über acht Minuten an Spielzeit mit dem letzten Track, der im Grunde genommen nur mehr von Vogelgezwitscher, einem rauschenden Bach, Synthesizermelodien und Spinettklängen genährt wird. In Anbetracht der ohnehin eher spärlichen Spielzeit, nicht gerade der beste Weg dem Publikum die eigenen Stärken vollends zu offenbaren.

Ein guter Einstieg ist den Band mit dem Debüt trotz allem gelungen, wenngleich es bis zum nächsten Album noch einiges zu verbessern gibt, und wenn nur ein wenig mehr am Tempo variiert wird. Ich freue mich trotzdem schon jetzt auf das nächstjährige Northern Lights Festival, wo ich mir die Truppe sicher näher unter die Lupe nehmen werde.

www.myspace.com/valfeanor


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Kingdom Of A New Century
2. En Ny Tid
3. Durins Hall
4. The Cold Hard Lands
5. Reborn In The Dark
6. Through The Battles
7. The Last Chapter
8. Ballad Of The Forgotten One
9. ... And Leave The Glory Days
Gesamtspielzeit: 36:44

Juergen
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Beitrag vom 12.12.2007
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