Die fünf Musiker/Innen von MANDRAKE segeln mit ihrem vierten Album “Mary Celeste” erneut im Ozean des Gothic Metals. 13 Songs werden geboten, die zwar größtenteils eher kommerziell ausgerichtet sind, jedoch trotzdem mit dichten Gitarrenwänden und recht interessanten Arrangements überzeugen können. Für den Gesang ist im Gegensatz zu den Labelkollegen VON BRANDEN eine Sängerin fast zur Gänze alleine verantwortlich, welche ihre Sache aber sehr gut macht. Birgit Lau heißt die junge Dame, die über eine außerordentlich angenehme Stimme verfügt, mit der sie die eingängigen Kompositionen veredelt. Dadurch kann man sich die Songs oft hintereinander anhören, ohne dass sie zu nerven anfangen. Zwischen den Stücken hört man immer wieder eingespielte Samples, die vermuten lassen, dass es sich um ein Konzeptalbum handelt. Vermutlich geht es in diesem Konzept um das berühmte Geisterschiff Mary Celeste, das 1872 auf halbem Weg zwischen den Azoren und Portugal verlassen im Atlantik treibend gefunden wurde, wobei bis heute ungeklärt ist wie es dazu kam.

Als Anspieltipp würde ich gleich den Opener und Titelsong „Mary Celeste“ empfehlen, da dieser mit seiner rockigen Eingängigkeit alle Stärken von MANDRAKE vereint. Im direkten Vergleich mit den Labelkollegen VON BRANDEN ziehen MANDRAKE aber doch (knapp) den Kürzeren, da VON BRANDEN kompositorisch zwar nicht ganz so eingängig, jedoch anspruchsvoller vorgehen. Nichtsdestotrotz ist auch „Mary Celeste“ ein sehr starkes Album geworden, das ich durchaus empfehlen kann.