Zum mittlerweile vierten Mal nimmt uns der Macher des Metalmessage Samplers mit auf eine Reise durch den internationalen Pagan-, Viking- und Folk Metal Underground – das Ganze wurde diesmal optimiert nur noch „IV“ betitelt. GJENFERDSEL aus Norwegen eröffnen den bunten Reigen mit recht rohem Viking Metal, der mich ein wenig an MITHOTHYN erinnert. Es folgen die Engländer FOREFATHER, die mit „Engla Tocyme” ein sehr episches, melodisches Stück mit zumeist klarem Gesang zum Besten geben. Nicht ganz so episch aber dennoch melodisch klingen THARAPHITA aus Estland, die melodische Eingängigkeit mit druckvollem Sound kombinieren. Mit GALAR findet sich noch eine zweite Band aus Norwegen auf der Zusammenstellung. Teils recht schnellen Pagan Metal mit folkigen Einschüben gibt es auf ihrem nach den beiden Raben Odins benanntem Song zu hören. Mit OAKENSHIELD wird es wieder sehr episch, die Briten lassen auch Flötenklänge ihren melodischen Metal einfließen.

Die Schweden IRMINSUL bieten schleppenden Folk Metal, dessen Melodien man sehr schwer wieder aus dem Kopf bekommt. Weiter geht es mit SLECHTVALK aus den Niederlanden, welche Pagan Black Metal mit einigen folkigen Einsprengseln bieten. Das internationale Pagan Metal – Projekt FOLKEARTH startet ebenfalls mit Flötenklängen und gibt einen sehr melodischen, epischen Song von ihrem dritten Album „Drakkars In The Mist“ zum Besten. THEUDO sind Belgiens Vertreter auf dieser Zusammenstellung und überzeugen nicht nur mit ihrem kraftvollen und abwechslungsreichen Pagan Black Metal, sondern auch mit äußerst fetter Produktion. Die Russen ALKONOST sollten dem einen oder anderen Underground-Kundigen schon länger bekannt sein, mit „Darkness“ präsentieren sie sich von ihrer wohl eingängigsten Seite mit einer Mischung aus rauem Männer- und sanftem Frauengesang und folkigen Melodien, die sich sofort in den Gehörwindungen festsetzen. SLARTIBARTFASS aus Deutschland legen mittelalterlich mit Dudelsackklängen los, tendieren danach jedoch nicht in die typisch mittelalterliche Richtung á la IN EXTREMO und Konsorten, sondern klingen musikalisch und vor allem gesanglich stärker nach Black beziehungsweise Pagan Metal. SKYFORGER aus Lettland sind sicherlich die bekannteste Band auf dem Sampler und liefern mit „A Crested Bird Sings“ ein rein akustisches Folk-Stück ab, welches sicher eines der besten Stücke auf der Scheibe ist. Den Abschluss machen die Iren SIROCCO mit einem etwas an PRIMORDIAL erinnernden Stück, welches die augenscheinlich noch recht junge Band sowohl von Songwriting her als auch vom Sound bereits sehr professionell zeigt.

Wie schon auf den drei Vorgängern ist Markus Eck wieder ein sehr interessanter Streifzug durch den musikalischen Underground gelungen. Neben bekannten Namen wie FOLKEARTH, FOREFATHER, ALKONOST und SKYFORGER gibt es auch Stücke von jungen, aufstrebenden Gruppen zu Hören. Die Qualität der Musik ist bei allen teilnehmenden Bands auf durchgehend hohem Niveau, nur beim Sound muss man bei manchen Stücken sicher Abstriche machen

Erwähnenswert ist auch das aufwendige Cover-Artwork, welches zwei Druiden zeigt, die gerade den keltischen Gott Cernunnos in einem Kupferkessel beschwören. Dieses wurde von Jean-Pascal Fournier gezeichnet, der sich auch bereits für Meisterwerke wie das Cover von „At The Heart Of Winter“ von IMMORTAL verantwortlich zeigte, während der Coverkünstler von Metalmessage „Vol. III“, Kris Verwimp, diesmal das CD-Label zeichnete. Man sieht, auch was die Verpackung angeht wurden weder Kosten noch Mühen gescheut, um anspruchsvollen Hörern etwas ansprechendes zu bieten. Ich kann Metalmessage´s „IV“ nur empfehlen und bin schon einmal gespannt, welche interessanten Bands uns auf der für 2008 bereits angekündigten „V“ erwarten.