DRAUTRAN - Throne Of The Depths
Label: Lupus Lounge
Im Jahr 2000 erschien das Debüt der Kieler Black Metal-Band DRAUTRAN. Ich kann mich erinnern, einige sehr positive Kritiken zu jenem Album gelesen zu haben, zu Ohren kam es mir bislang jedoch nicht. Da Lupus Lounge die Scheibe aber bald neu auflegen wollen, stehen die Chancen nicht so schlecht, dass das Teil doch noch den Weg in meine Anlage finden wird. Nach sieben Jahren der Stille hätte wohl kaum jemand mehr mit einem Lebenszeichen der Band gerechnet, insofern viele damalige Black Metaller die Szene mittlerweile schon verlassen haben. Tja, DRAUTRAN sind aber scheinbar ihren einstigen Idealen immer noch treu und legen mit „Throne Of The Depths“ nun ihr zweites Album vor.

Beim Anhören der Scheibe kann der Hörer mit DRAUTRAN auf einem Wikingerschiff die wilde See befahren. Mit „Zum Haff Hinaus…“ geht es noch recht ruhig und gemächlich los, wie es eben in Küstennähe meist der Fall. Mit „Blót – Lohen Der Opferung“ kommt der erste Sturm auf, der Schiff und Besatzung zum hilflosen Spielball der Wellen macht.
Musikalisch erinnert der atmosphärische, rasend schnelle Black Metal mit seinen doch recht komplexen Kompositionen etwas an ältere EMPEROR. Unterbrochen werden die rasenden Black Metal-Attacken zeitweise von ruhigen, teilweise akustischen Zwischenspielen. Diese wirken so, als hätte die stürmische See kurzzeitig doch ein Einsehen mit den Schifffahrern, nur um im nächsten Moment erneut einen Orkan zu entfesseln. Der Titel des nächsten Stücks, „An Den Pforten Des Sturmes“ spricht da Bände. Besonders hervorzuheben ist der wahnsinnige Gesang, der sich anhört wie das klagende Geschrei der über Bord gegangenen Seeleute. Gesanglich fühlt man sich da ein wenig an NAGLFAR erinnert. „Gebaren Des Sterbens In Klanglosen Sphären“ beginnt ruhig, steigert sich jedoch auch bald zu einer Black Metal-Eruption im Stile der beiden vorherigen Stücke. Auffällig ist der weibliche Sirenengesang, der in der Mitte des Songs kurzzeitig das Kreischen ablöst. Beim folgenden „Sævar Niðr“ flaut der Sturm kurz zur Gänze ab, ist das Stück doch durchgehend ruhig ausgefallen, bevor man mit „Styrt Ned I Mælstraumen“ wieder kräftig Gas gibt. Ein deutschsprachiges Sample sorgt für zusätzliche Abwechslung bei „Dusk Of The Fimbulwinter“, weshalb der Song atmosphärisch etwas an „Herbstleyd“ von NARGAROTH erinnert. Bei „Hehre Runen In Dämmer Und Eis“ setzen DRAUTRAN weniger auf Raserei sondern kreieren vielmehr eine majestätische Atmosphäre. Mit „Gen Niflheim…“ zeichnet sich dann das Ziel der Reise ab, die eisige und nebelige Welt im Norden.

Wie heißt es so schön, gut Ding braucht Weile. DRAUTRAN haben die letzten Jahre an „Throne Of The Depths” gewerkt und gefeilt, was man dem Album sofort anhören kann. Die Songs sind trotz der meist rasenden Geschwindigkeit sehr komplex ausgefallen und können auf ganzer Linie begeistern. Auch optisch legt man Wert auf höchste Qualität, das wunderschöne Cover fängt die stürmisch kalte Stimmung des Albums perfekt ein. Seit „In The Nightside Eclipse“ von EMPEROR habe ich kein so perfektes Zusammenspiel von Musik und Artwork mehr erlebt. Absolute Kaufempfehlung!

www.drautran.com


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Zum Haff Hinaus…
2. Blót – Lohen Der Opferung
3. An Den Pforten Des Sturmes
4. Gebaren Des Sterbens In Klanglosen Sphären
5. Sævar Niðr
6. Styrt Ned I Mælstraumen
7. Dusk Of The Fimbulwinter
8. Hehre Runen In Dämmer Und Eis
9. Gen Niflheim…
Gesamtspielzeit: 50:41

Mike
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Beitrag vom 17.10.2007
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