RAMMSTEIN ist tot – lang lebe RAMMSTEIN?! Halt, nicht so schnell: RAMMSTEIN wurden nie offiziell aufgelöst, und noch ist alles offen (und es gibt hoffentlich Grund zum Hoffen). Aber EMIGRATE könnte man doch glatt für eine neue RAMMSTEIN-Platte halten!

Sicherlich ist es gemein, Richard Z. Kruspes Solo-Projekt, das vermittels dieser Scheibe der Welt bekannt gemacht werden soll, gänzlich an seiner Stammband zu messen. Aber auch nicht so abwegig, denn:

Zum Ersten hat Kruspe die Öffentlichkeitsarbeit schon mal über den RAMMSTEIN-Newsletter begonnen. Das kann ihm niemand verdenken. Zum Zweiten aber schauen Logo und Artwork, zwar klasse gemacht, dem von RAMMSTEIN bekannten doch verdächtig ähnlich. Und zum Dritten…

… ja, genau: EMIGRATE klingt auch wie RAMMSTEIN minus den charakteristischen Lindemann-Gesang. Elektronik-Rock beziehungsweise Techno-Metal, kristallklar produziert, geschickt schroffe, kalte Härte mit Melancholie und Pathos verquickend – da gibt es eigentlich nicht viel zu meckern. Kruspe ist kein wahnsinnig toller, aber auch kein schlechter Sänger – aber EMIGRATE sind unter dem Strich doch nur ein zwar ambitioniertes, aber leider mittelmäßiges Projekt, das schleunigst zusehen sollte, dem überlangen Schatten des großen Bruders zu entwachsen.