Lange war es ruhig um die österreichischen FREUND HEIN, so dass ich die Gruppe schon in den ewigen Jagdgründen wähnte. „Chaos Immanent“, die erste Full Lenght (obwohl 31 Minuten für eine Full Lenght reichlich kurz ist) belehrt mich jedoch eines besseren. Waren die beiden Mini Cds „Subversive Revolution“ und „Coincidentia Oppositorum“ schon recht avantgardistisch ausgefallen, so treiben es die Herren auf dieser Scheibe noch weiter. Der von FREUND HEIN fabrizierte Death Black Metal strotzt nur so vor unvorhergesehenen Breaks und Rhythmuswechseln, so dass sich der Konsum der acht Songs als außerordentlich anstrengend gestaltet. Gorepheus Bloodimir Grindpa Heartbreaker Jesus Wurschtl Christ (Pseudo) Beatnik Hein (was für ein Name) sorgt für wahnsinnig (im wahrsten Sinn des Wortes) abwechslungsreichen Gesang, der von Grunzen und Kreischen über Klargesang bis hin zu wahnwitzigem Geschrei wirklich die volle Palette der Möglichkeiten abdeckt.

Wurde beim Earshot Review zur letzten Scheibe „Coincidentia Oppositorum“ verglichen mit den Vorgängerwerken ein Mangel an neuen Ideen kritisiert, so trifft dieser Kritikpunkt auf „Chaos Immanent“ mit Sicherheit nicht zu. An Ideen mangelt es sicherlich nicht, ob man mit diesen jedoch den Geschmack einer breiteren Hörerschaft trifft, wage ich einmal zu bezweifeln. Klingen Gruppen wie BETWEEN THE BURIED AND ME im ersten Moment auch chaotisch und unstrukturiert, so löst sich dieses Chaos nach intensiverer Beschäftigung mit dem Werk wieder auf. Genau das passiert bei FREUND HEIN nicht, auch nach zig Durchläufen wird es nicht leichter, einen Zugang zu „Caos Immanent“ zu finden. Zurück bleibt ein sehr sperriges Werk, das FREUND HEIN zwar als technisch sehr versierte Musiker zeigt, aber auch nach mehreren Hördurchgängen nicht wirklich zünden will.