HIMSA haben sich bis jetzt nicht unbedingt eine große Gefolgschaft in Europa erspielt, was sich jedoch mit dem neuesten Output der Band ändern wird. Eingefleischten Fans ist die Band aus Seattle bereits seit 1998 ein Begriff, doch vom anfänglich eher hardcorelastigen Sound haben sie sich seit längerem entfernt, hier regiert der Metal pur!
Treibende Doublebass Attacken, Gitarrenläufe, die sowohl Druck machen als auch ohrwurmverdächtige Melodien herauszaubern, und der total angepisste Pressgesang von Johnny Pettibone machen HIMSA zwar nicht zu den Neuerfindern des Genres, jedoch schreiben sie grundsolide, teils überdurchschnittliche Songs. Auch die langsameren Songs wissen zu überzeugen, da sie viel Atmosphäre aufbauen, und gerade hier bewiesen wird, dass man verdammt gute Songs schreiben kann. Da sie jedoch bei jedem Song immer wieder mal das Gaspedal voll durchdrücken, besteht vor allem live ständige Circle-Pit Gefahr, wie es auf einer Tour DVD der Band zu sehen gibt. Dies scheint der letzte Batzen Hardcore zu sein, den die Band noch immer intus hat: intensive Liveshows, die die Besucher zur Höchstform anspornen, und keine aufgesetzten Star Allüren, die so manche Bands ähnlicher Ausrichtung zu Tage bringen.
Ihre fast selbstfinanzierte Welttour vor einigen Jahren (in dieser Zeit hatten einige Bandmitglieder weder einen festen Wohnsitz noch wirklich Geld) zeigt ihren Einsatz und Herzblut bei der Sache. Hier sind eindeutig Überzeugungstäter am Werk. Und das Unterschreiben bei Century Media seit dem letzten Album „Hail Horror“ sollte ihnen endlich die Lorbeeren und Anerkennung einbringen, die sie schon lange verdient haben.

Review von Gastautor Bust