Was die Ägyptologie für NILE ist, ist für die Franzosen KRONOS die griechische Mythologie. Die eigene Kulturgeschichte ist scheinbar nicht spannend genug, daher sucht man eben in anderen Regionen nach mythologischen Themen und verwendet diese für das textliche Konzept. Ein dankbares Thema ist die griechische Sagenwelt sicherlich.

Wie schon auf dem Vorgängeralbum „Colossal Titan Strife“ fahren KRONOS ein ziemlich derbes Brett auf, es wird Death Metal der sehr brutalen, aber auch recht technischen Machart geknüppelt. Ein gewisses Maß an Melodie kommt auch nicht zu kurz, nämlich in Form von pfeilschnellen Gitarrenleads, welche die Rhythmusfraktion auf ihrem Vernichtungsfeldzug unterstützen, auf dem alles niedergewalzt wird, was sich dem französischen beziehungsweise wahlgriechischen Terrorkommando in den Weg stellt. Die Songs bewegen sich durchgehend in schnellem Tempo und sorgen mit geschickt eingestreuten kurzen Breaks für ein hohes Maß an Abwechslung, ohne allerdings die Musik ins Chaotische abdriften zu lassen. Die sehr klare und druckvolle Produktion der Scheibe ist bei solch hochklassiger Musik dann noch das Sahnehäubchen.

„Colossal Titan Strife“ war schon ein ziemlich starkes Album, aber mit „The Hellenic Terror“ ist KRONOS noch eine Steigerung dazu gelungen. Ob KRONOS mit der Scheibe wirklich zur vordersten Death Metal-Riege vorstoßen können weiß ich nicht, verdient hätten sie es nach fast 15 Jahren des Bestehens auf jeden Fall.