Nach dem Coveralbum "The Anatomy Of" gibt’s von BETWEEN THE BURIED AND ME wieder eine Platte mit Eigenkompositionen zu hören. Beim Anhören von „Colors“ versteht man dann auch sofort, warum BETWEEN THE BURIED AND ME für ihr Coveralbum auch Stücke von PINK FLOYD und KING CRIMSON auswählten. Auf „Alaska“ kam die Affinität zum Prog ja nicht zum Vorschein, auf „Colors“ ist dieser jedoch ein elementarer Bestandteil der Musik. Progcore ist meiner Meinung nach dafür sicher eine sehr gute Beschreibung. Auf eine Mischung aus Progressive Rock/Metal und Hardcore reduzieren kann man die Scheibe dennoch nicht, da die Einflüsse der Gruppe noch um einiges vielschichtiger sind als sie es auf dem Coveralbum mit ihrer Bandauswahl andeuteten. So schreckt man inmitten des Hardcore-Gewitters auch vor kurzen Ausflügen gen Jazz und sogar Country nicht zurück.

„Colors“ ist sicher ein Album, das den Hörer die gesamte Spielzeit über voll fordert. Nebenbei gehört mögen die Songs unzusammenhängend und chaotisch klingen, wenn man sich jedoch auf das Album einlässt und es konzentriert hört, merkt man erst, welche Klangdimensionen sich einem da auftun. „Colors“ steht Alben von TOOL und THE MARS VOLTA, die jeweils einen ganz eigenen Klangkosmos erschaffen, in keinster Weise nach und zeigt die (beileibe vorher auch nicht gerade schlechte) Gruppe auf dem derzeitigen Höhepunkt ihres Schaffens. Mit diesem Album ist der Band aus North Carolina ihr bisheriges Meisterstück gelungen!