Zurück aus den Karpaten (siehe das letzte Album „Carpathia“, Review andererorts bei Earshot) begeben sich Ulf Theodor Schwadorf und Allen B. Konstanz alias THE VISION BLEAK erneut auf Beutezug. Orchestral legt man mit „Amala&Kamala” los, doch sollte man sich als Hörer davon nicht täuschen lassen, denn schon bei „She-Wolf“ packt man die harten Gitarrenriffs aus. Die im Bandinfo angeführte Information, dass einige der Songs zu den bisher härtesten der Band gehören ist sicherlich nicht übertrieben, den sicher deutlichsten Beweis dafür liefert das folgende Stück. Wurde ja bereits im Vorfeld der „Carpathia“-Scheibe von Death Metal gemunkelt, was sich im Nachhinein doch eher als Ente herausstellte, geht der Song „The Demon Of Mire“ vom musikalischen Standpunkt her nun ganz klar als Death Metal durch, lediglich der Gesang ist meist der für THE VISION BLEAK typische Gothic-lastige Klargesang. Ein wenig variiert wurde dieser auf dem Album jedoch schon, so kommt mehrfach kurz eine ziemlich böse keifende Stimme zum Einsatz.
Mit der folgenden „The Black Pharaoh Trilogy“ wird es dann sehr episch und atmosphärisch, die drei Stücke erinnern wieder mehr an die Grundausrichtung des Vorgängeralbums. Hier kommen daher auch orchestrale Passagen und exotische Instrumente wie eine Sitar zum Einsatz. Mit „The Eldrich Bequilement“ und „Evil Is Of Old Date“ hat man dann wieder zwei härtere Stücke am Start, bevor die Scheibe mit „By Our Brotherhood With Seth“ ziemlich eingängig und hymnisch endet.

Sicher ist THE VISION BLEAK die am kommerziellsten ausgerichtete Band von Schwadorf, man kann den beiden Herren aber nicht vorwerfen ihren Sound im Laufe der Zeit massentauglicher gemacht zu haben. Im Gegenteil: Fand doch von „The Deathship Has A New Captain“ bis „The Wolves Go Hunt Their Prey“ eine stetige Steigerung des Härtegrades statt. Die bewährten Trademarks blieben natürlich auch auf dieser Scheibe erhalten, so dass jeder, dem die ersten beiden Alben gefallen haben, eigentlich bedenkenlos zugreifen kann.