Premiere im Hause Dark Essence Records: Mit RAVENCULT aus Griechenland veröffentlicht man das erste Album einer nicht aus Norwegen stammenden Truppe. Aber immerhin wurde die Scheibe in Norwegen mit Knut Magne Valle von ARCTURUS als Produzent aufgenommen, also ganz mit der Tradition gebrochen hat das Label doch nicht.

Musikalisch wird die Old School Fraktion bedient, Black Metal im Stile der frühen Neunziger gibt’s auf die Lauscher. Trotz der griechischen Herkunft klingt die Scheibe für mich mehr nach DARK THRONE als nach ROTTING CHRIST, was aber nichtsdestotrotz seinen Reiz hat. Die Songs sind verhältnismäßig simpel und einfach aufgebaut, haben jedoch die Durchschlagskraft einer MG. Abgrundtiefer Hass trieft den acht Stücken buchstäblich aus allen Poren. Dass die Jungs keine Grünschnäbel mehr sind hört man jedoch sofort, auch wenn RAVENCULT veröffentlichungstechnisch bislang erst mit 2 Demos und einer EP in Erscheinung getreten sind. Dafür ist die Live-Erfahrung der Band umso größer, wovon Auftritte mit AURA NOIR, IMPALED NAZARENE und BEHEMOTH, um nur einige zu nennen, zeugen.

Liebhaber des typisch griechischen Black Metal-Sounds im Stile von ROTTING CHRIST, KAWIR oder wie sie alle heißen werden hier zwar kaum auf ihre Kosten kommen, Freunde des traditionellen, nichtsinfonischen norwegischen Schwarzstahls dafür umso mehr. Man sollte sich also nicht vom Herkunftsland täuschen lassen.