BECOMING THE ARCHETYPE werden als nicht weniger als die neue Weltmacht des progressiven Death Metal angepriesen. Also auf zur kritischen Analyse von „The Physics of Fire“, ob der ich eine hoffentlich fundierte Kaufempfehlung aussprechen möge – oder auch nicht.

Sound: Hochglanz! Super produziert, allglatt, mächtig drückend. Musik: Das ist doch eher Thrash? Nein, doch nicht, jetzt wird’s schon sehr melodic deathig, Klargesang setzt ein. Das ist jetzt fast ein bisschen Metalcore, oder? Nein, doch ziemlich proggig, wie sich die Melodie verschnörkelt. Was für ein Gitarrengewichse! Spielen können die Atlantaer Jungs wie die Teufel, und dem klassischen Heavy Metal scheinen sie auch nicht ganz abgeneigt. Aha, jetzt wird es ganz schön düster und langsam, schön zu sehen, dass BECOMING THE ARCHETYPE um Abwechslung bemüht sind – und jetzt setzen Keyboards ein, das klingt ja schon fast nach DIMMU BORGIR?! Jetzt eher wieder klassischer Melodic Death vom BLACK DALIAH MURDER-Schlag. Dann wird es wieder ein bisschen sehr süßlich. Trotzdem, sehr schön gespielt. Was heißt schön, hohe Gitarrenkunst! Allerdings werde ich auch das Gefühl nicht ganz los, dass die Energie teils besser in ungewöhnlichere Melodien investiert gewesen wäre, manches tönt doch ein wenig altbekannt. Obwohl die Prog-Ideen schon was an sich haben.

Kurz und gut: Stiftung Earshot-Test spricht eine Kaufempfehlung mit leichten Abstrichen aus.