Nachdem ich bislang noch keinen einzigen Ton dieser angeblich so polarisierenden und provozierenden deutschen Truppe gehört hatte, war ich mehr als gespannt auf den ersten Kontakt mit „Blutbahnen“. Und was soll ich sagen… meine Erwartungen wurden nicht einmal annähernd erfüllt. Also entweder haben EISREGEN während der letzten Jahre ein neues Image angenommen oder der Schock-Effekt will sich mir einfach nicht offenbaren.

Musikalisch gibt es angefangen vom klassisch angehauchten orchestralen Intro über DEEP PURPLE-ähnliche Orgelklänge in „17 Kerzen am Dom“, Death-Metal-Riffs in „Frischtot“, balladeske Klänge beim Titeltrack oder im Rausschmeißer „Schneuz den Kasper!“ oder schwarzmetallische Anwandlungen in „Zurück in die Kolonie“, die im Wechselspiel mit Walzereinschüben einen recht interessanten Eindruck hinterlassen. Es ist somit für jede Menge Abwechslung gesorgt und auch was Melodie und Eingängigkeit angeht, können EISREGEN bei mir punkten. Leider klingen die deutschen Texte oftmals etwas eigenwillig zur vorgetragenen Musik, wodurch der Hörgenuss ein wenig darunter leidet.

Ob das neue Material nun für den eingefleischten Fan wirklich einen Pflichtkauf darstellt, kann ich mangels Vergleichmöglichkeiten zu älteren Veröffentlichung nicht beurteilen. Wer sich aber für düstere und melodische Töne erwärmen kann, dürfte hier richtig liegen.