Wie’s bei Tribute Alben halt oft so ist: eigentlich geht’s ums Geldverdienen, die frevelnden Teilnehmer disqualifizieren sich prinzipiell selber und die Band, der diese perfide Ehre zu teil wird, rotiert im Grab. Weit gefehlt im Fall von „Our Impact Will Be Felt – A Tribute To SICK OF IT ALL“. Die New Yorker Hardcore-Institution lebt und erfreut sich nach 20 Jahren Bandgeschichte bester Gesundheit (wie 2006 mit „Death To Tyrants“ eindrucksvoll bewiesen wurde). SICK OF IT ALL haben die NYHC Ära mitbegründet und über Jahrzehnte geprägt, und haben sich trotz regelmäßiger Labelwechsel und ständig wechselnder Szenetrends nie von ihrem Weg abbringen lassen. In diesem Sinn gibt sich das Who is Who der aggressiven Zunft (von Punk über Edge und diverse –core-Derivate bis Thrash) große Mühe, einer der ältesten und meistgefeierten Hardcore Bands aller Zeiten mit einer Sammlung ehrfürchtiger Covers zu huldigen.

Der Name „Our Impact Will Be Felt“ kommt übrigens von einer Textzeile aus dem 1997er Klassiker „Built To Last“, der auf dieser Scheibe ganz lobenswert von RISE AGAINST interpretiert wird – so aggressiv hat man die Band lang nicht mehr gehört.
Wirklich interessant wird’s, wenn die Bands den Songs ihren eigenen Stempel aufdrücken, wie zum Beispiel UNEARTH, HATEBREED, oder ganz unverkennbar SEPULTURA und NAPALM DEATH. Wirklich gelungen finde ich auch „Give Respect“ von MADBALL und „Just Look Around“ von FIRST BLOOD.
Abseits von Geschmacksfragen fallen eigentlich nur WALLS OF JERICHO negativ auf: die haben’s tatsächlich geschafft bei „Us Vs. Them“ komplett die Luft rauszulassen.

“Our Impact Will Be Felt” ist jedenfalls kein weiteres entbehrliches Tribute-Album. Auch wenn ich als SOIA Fan sagen muss, dass kaum ein Song in die Reichweite des Originals kommt, ist es ein ernstgemeinter und grundehrlicher Kniefall vor einer Band, der einige der Vertreter vielleicht sogar ihre Existenz verdanken.