„Griaß enk Gott! Griaß Gott beinand. Wir hättens wieder mol so weit:
A neie Cd von THE ÄTH is fertig und zum anlosn bereit.“

Wem schwant noch Schreckliches? Ganz recht, THE ÄTH ist tatsächlich die erste waschechte Volksmusik-Deathmetal-Band der Welt und kommt aus dem schönen Hallein.

Ist das jetzt einfach nur blöd oder genial? Hätte ich von dem wahnwitzigen Projekt nur gehört, hätte ich bestimmt auf ersteres getippt. Aber nein, THE ÄTH sind sogar ziemlich gut!

Dafür gibt es mehrere Gründe: Wie schon die beiden Vorgängeralben ist „Tennengau – Supergau!“ in kürzester Zeit eingespielt und samt Intros (zu blödmachendem Gedudel gesprochen) und komplettem Layout fertiggestellt worden – diesmal immerhin 3 Tage, es war auch schon mal nur einer. Und das merkt man: Die frei zusammenfantasierten Volkslegenden, die jeweils das folgende Lied erklären, sind von spontaner, surrealer Qualität und fallen schon mal unter „genialer Blödsinn“, der HELGE SCHNEIDER-Fans gefallen dürfte.

Die Musik wiederum ist im Proberaum aufgenommen, aber sehr fähig produziert und damit gut anhörbar. Schlichter, aber effektiver Death-Grind mit Thrash-Metal-Versatzstrücken, der teils parodistisch, teils aber auch ziemlich böse und mit dreckiger NECROPHAGIA-Attitüde um sich schlägt – dann wirken die Dialekt-Vocals über „Die weiße Hex“ und „Saututtlstechn – so a Gaudi!“ naturgemäß noch perverser.

Es geht um's „Jungbürgergschnas“ und „Die Vigauner Spatzenjogd“, und dazu growlt, röchelt, grunt-jauchzt (ja, so wie bei OBITUARY!), shoutet und winselt THE ÄTH-Goldkehle Flo (u.a. PRACKOFANT, VERSALIFE) im breitesten Dialekt. Ja, es gibt sogar Jodler – da macht sich bezahlt, dass der Vokalist richtig gut singen wie auch brüllen kann, sonst wäre das wohl nur peinlich. So ist „Tennengau – Supergau!“ ein Irrsinn, der zwar gewiss Gefahr läuft, unter „Spaßprojekt“ gelabelt und belächelt zu werden, aber musikalisch mehr hermacht als so manche ernste und etablierte Band.

Klau die Cd bei Rene – Heavy Rotations Record Store. Oder direkt bei der Band: