CALIBAN feiern mit diesem neuen Album nicht nur ihr bisher wohl am tightesten produziertes Werk (Mix von Adam D.!), sondern auch ihren 10. Geburtstag. Und ich bin mir immer noch nicht sicher, was diese Mannen eigentlich wollen...
“The Awakening“ löst krasse innere Konflikte aus!
Jeder, der CALIBAN schon länger kennt, wird zuerst durchaus über diesen brutalen Sound und ihre guten, alten, typischen, deathigen Grooves erfreut sein. Und siehe da: In z.B. „Another Cold Day“ kommt auf einmal eine für CALIBAN-Verhältnisse wirklich als „sophisticated“ einzustufende Gitarrenharmonie daher! Rhythmisch anspruchsvolle Verschiebungen! Ich war beim ersten Hördurchgang ehrlich überrascht: großes Kompliment an den Gitarristen Marc Goertz. Das Songwriting ist um einiges anspruchsvoller und reifer als früher ausgefallen. Auch an Denis Schmidt: was für ein Goldkehlchen!

ABER :
Die verheerenden Fehler von Vorgängeralben wie „The Opposite From Within“ tauchen immer wieder auf...10 Sekunden super-fette Grooves und dann diese achso typischen KSE Gesangslines, die alles kaputt machen. An dieser Stelle ein kleiner Tipp an alle Bands aus diesem Genre: lasst das bitte, das dürfen nur KSE, weil denen fallen wenigstens auch gute Melodien ein. Auch tauchen immer wieder diese AS I LAY DYING-Hirntod-Strophen-Grooves an den Gitarren auf. Wenn man ganz ehrlich ist, hört man noch 3 bis 4 andere Bands immer wieder raus - aber egal - auf den Punkt gebracht: coole, neue und alte CALIBAN-Ideen wechseln sich ständig mit Fremdgut ab.....wem´s nichts ausmacht!

Unterm Strich die alte Leier:
für jemand, der diese Musikrichtung erst kürzlich entdeckt hat : 7 Punkte.

Bevor diese Band nicht mindestens zu 90 % ihren eigenen Stil gefunden hat, bekommt sie von mir wohl nie mehr als 4 Punkte.

Review von Gastautor JAKE