Spacerock wurde zu lange den Hippies überlassen, nun wolle man ihn sich zurückholen. Ein großes Ziel, das LITMUS-Sänger Martin im Bandinfo verlauten lässt, aber für eine Band, die schon von HAWKWIND eingeladen wurde, auf deren legendärem Hawkfest zu spielen sicherlich nicht unerreichbar. Schon beim Opener „Destroy The Mothership“ geht es mit klassischem Siebziger-Jahre-Hard-Rock los, welcher geprägt ist von sphärischen Keyboardklängen und Gesang, der durch den vielen Hall so wirkt, als ob er aus dem hintersten Winkeln des Orbits kommt. In der gleichen Marschrichtung macht man auch weiter, Siebziger Jahre Retro-Hardrocksound trifft auf futuristisch klingende Synthesizerspielereien, im Bandinfo wird gar von MOTÖRHEAD auf Acid und BLACK SABBATH auf Speed gesprochen, wobei für mich persönlich der Vergleich etwas hinkt, obschon ein gewisser BLACK SABBATH-Einschlag sicher nicht ganz verleugnet werden kann. Beim episch langen „Expanding Universe (Twinstar Pt.2)” lässt sich der große Einfluss einer Gruppe nicht verleugnen, nämlich PINK FLOYD. Das Stück ist (no na) ziemlich psychedelisch gehalten und erinnert an die Syd Barret-Ära der Truppe, da verwundert es kaum, dass die Musik alleine schon fast bewusstseinsverändernd wirkt. Abgesehen von diesem ruhigeren Stück und der Soundcollage „Helios“ gehen LITMUS auf dem Album jedoch sehr rockig und songorientiert zu Werke, so dass die Stücke nie in LSD-geschwängertes Soundgewaber abdriften.

Fazit: Mit „Planetfall” haben LITMUS den schon so gut wie toten Spacerock von den Hippies zurückerobert, reanimiert, in ein rockig-metallisches Gewand gesteckt und damit wieder saloonfähig gemacht.