FLAGELLATION, da war doch was… richtig: KRISIUN läuteten auf der „Ageless Venomous“ zum „Dawn of Flagellation“, und REBAELLIUN wichsten auf „At War“ fleißig zur „Flagellation of Christ“ an ihren Griffbrettern herum. Habe ich richtig geraten?

Ja! Pathetisches Keyboard-Intro, und dann wird geholzt, dass die Brasilianer stolz sein dürfen – aber Achtung, FLAGELLATION stammen aus Schweden! Dennoch, nicht nur das brachiale Tempo, auch die hysterisch flirrenden, rabiaten Gitarren erinnern stark an die südamerikanischen Heroen, was nur das Beste bedeuten kann!

Große Ausnahme: Das Keyboard als ständiges Begleitinstrument. Das leitet der Sound auf dieser ersten EP namens „Incinerate Disintegrate“ in NOCTURNUS-artige Gefilde, und man fühlt sich nach anfänglicher Irritation wohlig an diese Meister der trotz Keys tödlich bösen Todes-Tonkunst erinnert. Ja, so sind Synths gut eingebracht! Sie beantworten die irren Gitarren und verdichten die Stimmung tatsächlich, zudem dürften sie die blast-fetischistische Musik auch für Leute interessant machen, die „bloßes Gehacke“ nicht abkönnen.

Leider versteigen sich FLAGELLATION in einigen langsameren Passagen dann zu sehr in den Pathos (Hauptverantwortlich: der Gastauftritt von SCAR SYMMETRY-Sänger Jonas Kjellgren) und machen damit leider wieder ein bisschen was vom guten Eindruck kaputt (obwohl der proggige Ansatz nicht prinzipiell schlecht ist!). Letztendlich überwiegt aber klar die Haben-Seite, und so warte ich gespannt auf weitere Lebenszeichen von FLAGELLATION.