Ganze 14 Jahre gibt es die deutsche Punkrock-Combo MUFF POTTER nur schon: Das bedeutet anno 2007 das bereits sechste Album, mit Schildkröten-Panzer am cover (oder?), „Steady Fremdkörper“ getauft.

Bereits die ersten Töne machen klar, dass hier nicht der Undergound-Lärm Liebende und auf der Mariahilfer Straße lümmelnde EKH-Iroträger angesprochen werden soll als vielmehr das etwas gesittetere Publikum – der Sound ist professionell und geradezu radiokompatibel. Dennoch ist „Steady Fremdkörper“ gewiss keine gute Laune-Platte, vielmehr dominieren Melancholie und Resignation. Etwas sehr Emo-lastige Passagen und TOTEN HOSEN-Pathos werden durch einige Blitzer DIE ÄRZTE-Zynismus positiv kontrastiert; nämlich dann, wenn die aufgesetzte Fröhlichkeit nicht ohne leichte Perfidie gekippt wird.

Erfahren und sicher sind MUFF POTTER definitiv, das Songwriting ist weitgehend variabel und hat Mitsingqualitäten und der Humor geht den Jungens ja offensichtlich auch nicht ab.

Für Fans der kommerzielleren Punksparte somit ein Ohr wert, für Underground-Liebhaber (wie mich) aber definitiv zu weichgespült.