Wer frei nach Ovid zwischendurch mal Pause macht, hält länger durch. In diesem Sinn präsentieren die Wiener Lokalmatadore CRUSADE die nun dritte Veröffentlichung in ihrer 10-jährigen Bandgeschichte: nämlich „Resilience“ (Durchhaltevermögen, Unverwüstlichkeit). Nach den langen Soundtüfteleien kann im Fall von CRUSADE aber wohl nur von Ruhe vor dem Sturm die Rede sein, denn das Ergebnis kann sich sehen lassen:
„Resilience” ist hart und brutal, und bietet technischen Deathcore vom Feinsten. Äusserst tightes Riffing und beachtliche Drum-Schwerarbeit, irgendwo zwischen Death Metal, Grindcore und Midtempo-Walzen ergeben ein wuchtiges „Death Angertainment“, wie es die Band selbst nennt. Auch stimmlich wird einiges geboten: Da wird mutuell gegrunzt und geröhrt wie im Untotengehege zur Brunftzeit, vereinzelt sorgen auch Screams und Shouts für Abwechslung. Keine leichte Kost, aber ein Konglomerat, das, wie ich finde, sehr effektiv die Facetten gewaltprovozierender Musik unterstreicht. Vorkommende stilistische Kookkurrenzen mit Bands wie FEAR FACTORY sind durchaus legitim, wenn man’s, wie in diesem Fall, kann und den offiziell viertgrößten FF-Fan der Welt an der Gitarre hat ;)
Aufgenommen wurde das gute Stück im tschechischen Locomotive Studio, was sich freilich gelohnt hat: Der Sound ist um Klassen besser als der der Vorgängerscheibe „Loathed Resistance“ und verweist so manche Death-Produktion auf die Ränge. Was das Songwriting angeht, zeigt sich CRUSADE mit „Resilience“ jedenfalls um einiges ausgereifter, raffinierter und vertrackt, ohne sich zu verzetteln - sehr zu Gunsten der Eingängigkeit. Mit diesen Voraussetzungen ist es kaum verwunderlich, dass sich die Band damit sogleich Vertrag und Vertrieb unter den Nagel gerissen hat - völlig zurecht.
www.crusade.at
MP3 - FILES:
Resilience
(File liegt auf www.crusade.at)
Beitrag vom 24.05.2007 Zurück
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